Cole

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»Sag Dog, ich hätte versucht, dich davon abzuhalten. Dann wird er die Idee sicher gutheißen!«

Steckbrief

  • Name: Cole
  • Spitzname/Rufzeichen: -
  • Geschlecht: männlich
  • Rasse: europäisch/kaukasisch
  • Alter: 34 († Ascension)
  • Größe: 185
  • Augenfarbe: blau
  • Haarfarbe: schwarz
  • Familie: unbekannt
  • Zugehörigkeit: Ranger, Eagle Village
  • besondere Fähigkeiten: Einzelkämpfer, Führungstalent, Infiltration, Scharfschütze
  • besondere Schwächen: Angel, Atemschwäche aufgrund verwachsener Rippenbrüche

Kurzbiografie

Einzelkämpfer, Infiltrator, Saboteur. Das sind drei Eigenschaften, die Cole auszeichnen. Als Vulture operiert er häufig allein hinter den feindlichen Linien und sammelt Informationen in einer Welt ohne Internet, Radio und Fernsehen. Dein eigenen Leuten gilt er als Phantom. Nur selten lässt Cole sich in der Vulturefestung oder ihren Außenposten blicken. Ihm sind die barbarischen Rituale gleich, er lebt für den Kick allein in der Steppe. Das ändert sich jedoch schlagartig, als ihn die Vultures verstoßen und er vom grauhaarigen Rentner Paul vor einem einsamen Tod in der Wüste bewahrt wird. Seit diesem Tag trägt er eine Blutschuld an dem Bürgermeister von Eagle Village ab und führt seine Miliz im Kampf gegen die Gangs.

Biografie

Vorgeschichte

Cole ist ein Waise und zur Zeit des globalen Untergangs gerade 11 Jahre alt. Die Betreuer seines Kinderheims lassen ihre Schützlinge im Stich, als die Stadt um sie herum im Chaos versinkt. Sich selbst überlassen formen die Kinder eine der Jugendgangs, die von nun an die Straßen unsicher machen. Aufgrund ihrer Vertrautheit erweisen sie sich als weitaus effektiver, als die militanten Cliquen der ehemals sozial bessergestellten Mittelschicht. Mit ihrem Hass auf jene, die einst mit erhobenem Haupt auf sie herabblickten, brennen sie die Luxusviertel nieder und nehmen sich, was ihnen zusteht.

Cole zeigt schon früh Talent für Infiltrationen. Von den Älteren unbeachtet und verspottet kundschaftet er Wege durch die Abwassersysteme aus, stielt Brot und Munition im selben Atemzug. Im Alter von 12 tötet er seinen ersten Menschen. Einen ehemaligen Wirtschaftsstudenten aus angesehenem Hause, dessen Vater das Waisenhaus abreißen und eine Privatschule darauf errichten wollte. Ein einzelner Schuss aus neunzig Metern Entfernung. Cole hat trainiert und das Training zahlt sich aus.

Im Alter von 16 beantsprucht er die Führung, wird jedoch von den Älteren verprügelt und mit drei gebrochenen Rippen zum Sterben zurückgelassen. Aber Cole gibt nicht auf. Er lebt wie die Scavenger, ernährt sich von Insekten und Würmern und klammert sich ans Überleben. Seine Rippen sind nie wieder richtig zusammengewachsen. Seit diesen Tagen plagen ihn Schmerzen in der Brust, wenn er lacht, hustet oder schwer atmen muss.

Cole flieht in die Steppe. Die Stadt ist ihm zum Feind geworden. Wochenlang irrt er durch das trockene Land, schnorrt sich bei anderen Flüchtlingen durch und überfällt jene, die ihm nichts geben wollen. Bei einem seiner Streifzüge kommt ihm eine der großen Gangs zuvor, zu der er seine Waisen einst machen wollte: die Vultures.

Ausgehungert und wütend stürzt der junge Cole sich mitten in das Gefecht, wiederholt die Schlachtrufe der Barbaren und ahmt ihre Vorgehensweise nach. Erst als sich der Staub legt, bemerken die Vultures den Fremden in ihrer Mitte, der sich an ihrer Beute labt und ihren Geschichten lauscht. Eric, Anführer der Vultures, mustert den Knaben mit Respekt und Verachtung zugleich. Allzuoft haben ihn Kindergangs bestohlen, sind in engen Gullilöchern verschwunden und konnten sich damit seiner Rache entziehen. Wäre Cole ihm erst nach der Schlacht gegenübergetreten, hätte er ihn niedergestreckt, doch sein Kampfgeist und seine wilde Entschlossenheit imponieren dem Riesen so sehr, dass er ihn stattdessen aufnimmt.

Nun plant Cole seine Rache an denen, die ihn verstoßen haben. Mit den Vultures im Rücken, Eric auf seiner Seite und detaillierten Kenntnissen seiner Heimatstadt brennt er die Verstecke seiner alten Gang nieder. Es ist dieser Moment, in dem Cole spürt, dass ihn die Schreie seiner Opfer nicht befriedigen, dass ihm die Leichen der verhassten Waisen nicht seine Schmerzen nehmen und dass die Beute, für die Eric ihn feiert, ihn die Wochen der Erniedrigung beim Verspeisen von Käfern, Spinnen und Würmern nicht vergessen lässt. Er fühlt keine Reue für seine Taten oder Mitleid für die Opfer. Er fühlt eine Leere, die ihn viele Jahre begleitet und zum Einzelkämpfer werden lässt.

Da es Cole unmöglich ist, zu seinem alten Leben zurückzukehren, fügt er sich seinem Schicksal und der Realität der Steppenkriege. Als Infiltrator und Saboteur spioniert er feindliche Gangs aus und sabotiert ihre Verteidigungen, bevor Erics Horden über sie herfallen. Nur selten ist er beim eigentlichen Gefecht zugegen. Die innere Leere lässt ihn sein Leben wie einen Film betrachten. Mittendrin, jedoch unfähig den Kurs der Handlung zu beeinflussen.

Das ändert sich jäh, als die Vultures die Red Dragons angreifen und eine Sklavin namens Angel erbeuten. Die exotische Lateinamerikanerin lässt Cole immer häufiger in die Festung zurückkehren. Aber er ist nicht der einzige, der ihr verfallen ist. Dog, zweiter Mann der Vultures und Erics rechte Hand, nutzt seine Befehlsgewalt, um Cole von Angel fernzuhalten. Er schickt ihn auf immer waghalsigere Missionen in der Hoffnung, Cole würde nicht zurückkehren. Doch stattdessen bringt er seltene Beutestücke heim. Ein duftendes Stück Seife, eine eingeschweißte Haarbürste oder eine diamantbesetzte Nagelfeile. Nicht jedes Geschenk stößt auf Gegenliebe. Die Nagelfeile wird zu einem der teuersten Mordinstrumente aller Zeiten. Angel ist inzwischen auf Dogs Befehl hin frei und gibt sich dem Hünen freiwillig hin, doch sie denkt nicht einmal im Traum daran, sich mit einem Mann zu begnügen, solange sie zwei haben kann.

Ende des Jahres 2064 kommt es zum entscheidenden Kampf zwischen Cole und Dog. Wieder steht alles auf dem Spiel. Aufstieg und Angel oder Exil und wohlmöglich Tod. Vierzehn Stunden lang, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, prügeln, schlagen und stechen sie aufeinander ein. Beide haben Freunde, die für sie kämpfen. Sogar mancher Sklave ergreift Partei in der Hoffnung, vom Sieger befreit zu werden. Es gibt keine Regeln, keinen Ring und keine Schiedsrichter. Angel verbringt den Tag auf der Festungsmauer, gemeinsam mit Eric. Unfähig, aber auch unwillig, dem Geschehen Einhalt zu gebieten.

Als die Sonne untergeht, steht der Sieger fest: Dog. Aufgrund seiner häufigen Abwesenheit war es Cole nicht gelungen, genügend Vultures auf seine Seite zu ziehen, um den charismatischen Hünen zu besiegen. Geschunden und mit abermals gebrochenen Knochen werden ihm sein Motorad, ein voller Tank und drei Tagesrationen Wasser gewährt. Dog erweist sich als ehrenhafter Sieger.

Coles Weg führt ihn nach Osten, quer durch Black Forrest hindurch. Im Territorium der Vultures ist er dem Tod geweiht, doch auf der anderen Seite des Niemandslands hofft er auf neue Gangs, auf eine neue Chance, mit deren Hilfe sich seine Geschichte wiederholen würde. Aber sein Körper ist zu sehr geschwächt, sein linkes Bein gebrochen, so dass er das Motorad kaum steuern kann. Das Wasser reicht nur einen Tag und in dem verbrannten Wald gibt es keine Insekten, keine Spinnen und keine Würmer. Als er nach drei Tagen die andere Seite erreicht, erscheint ihm die Morgensonne als Botin des Todes, denn ihren Untergang würde er nicht mehr erleben.

Cole ist mit der Welt im Einklang. Er hat die Schmach seiner Jugend gerächt, sein Name wird in den Vultures fortleben, sein Talent vermisst werden. Und obwohl er den Kampf um Angel verloren hat, verspürt er keinen Hass auf Dog. Er hätte ebenso gehandelt. Cole spürt, wie das Leben aus seinem Körper entweicht. Beinahe ist es, als würde es unter der heißen Sonne verdunsten. Doch dann plötzlich: Schatten. Wasser. Leben!

Cole erwacht in einer jener Luxusvillen, die er als Kind niedergebrannt hat. Antike Holzmöbel, Gemälde an den weißen Wänden, eine Kuckucksuhr über der Tür und frisches Brot neben dem Bett. Einen Augenblick lang zieht er die Möglichkeit in Betracht, dass er im Himmel angekommen sei, wie ihn die Nonnen des Waisenhauses beschrieben hatten, bevor sie ihn und die anderen Kinder im Stich ließen. Doch er ist im Haus von Paul, dem Bürgermeister von Eagle Village. Ranger hatten ihn am Rande von Black Forrest entdeckt und in die Siedlung gebracht. Paul und seine Frau Martha sind sich wohlbewusst, welches Risiko sie mit dem offensichtlichen Vulture eingehen, aber Menschen einfach so sterben zu lassen geht wider ihre Natur. Mit seinen unzähligen Knochenbrüchen ist er ohnehin keine Gefahr.

Cole erfährt von den Freien Enklaven, die sich unter der Führung von General Peterson in Silver Valley gegründet haben, und ihrem Kampf gegen die Gangs, allen voran die Vultures. Paul verschweigt nicht, dass er sich Informationen von Cole erhofft, und dass die Ranger ihn am liebsten selbst verhören würden. Die Fürsorglichkeit, die Paul und Martha ihm trotz seiner Herkunft und seiner Taten entgegenbringen, erinnert Cole an Erzählungen aus dem Waisenhaus. Erzählungen über Mütter und Väter, die ihren Kindern nahezu jeden Streich verzeihen und ihnen mit all ihrer Kraft beistehen. Eltern, wie Cole sie nie hatte.

Nach seiner Genesung steht für ihn fest, dass er für diese Geborgenheit kämpfen wird. Er gibt sein Leben als Einzelgänger auf und führt fortan die Miliz von Eagle Village. Er nennt es eine Blutschuld, in die er unfreiwillig geraten ist, die er jedoch bis zum letzten Atemzug verteidigen wird.

Als er von der Gefangennahme Angels im Jahr 2067 hört, will er zunächst nach Silver Valley eilen, um sie von seinem Sinneswandel zu überzeugen, doch Paul hält ihn zurück. Er war selbst einmal Angels Gefangener und kennt die Starrsinnigkeit der legendären Kriegerin. Paul weiß, dass Angel Cole als einen Verräter verstoßen würde, und damit noch weniger gewillt sein würde, den Vultures zu entsagen. Cole gibt der Weisheit des alten Mannes nach und überlässt Angel ihrem Schicksal.

Ihr erstes Wiedersehen findet 2068 während des Großangriffs der Ranger statt, den Angel nach ihrem Überlaufen kommandiert. Nach all den Jahren und Coles zahlreichen Sabotageakten auf die Vultures misstraut sie ihm, so wie er ihrem Seitenwechsel. Eine Fortsetzung ihrer Beziehung ist völlig ausgeschlossen. Für den Moment ...

Exodus

Es geschieht nicht oft, dass Ranger-Team Eins Eagle Village besucht. Das Gebiet um die befestigte Siedlung gilt als relativ sicher und Coles Miliz als eine der kompetentesten Militäreinheiten der Allianz. Als Cole seine ehemalige Gefährtin Angel zerschunden aus dem Wagen steigen sieht, ahnt er, dass es sich um keinen Freundschaftsbesuch handelt. Er folgt Pauls Befehl, Sharon zu versorgen, in der festen Überzeugung, dass Angel ihn einweihen würde.

Cole kennt die zierliche Studentin mit ihren kreisrunden Brillengläsern, seit sie bei den Rangern ist, doch sie war für ihn nie von besonderem Interesse. Zu launisch und zickig und ohne das Feuer in den Augen während eines Gefechts, das er bei Angel so schätzt. Diesmal jedoch ist alles anders. Sharon beschwert sich nicht. Weder über seinen verschwitzten Gestank, als er sie zum Lazarett führt, noch über seine grobe Art, mit der er sie auf die Trage legt. Ihre Augen starren ins Nichts und der verlaufene Schmutz in ihrem Gesicht zeugt von vergossenen Tränen. Cole fragt, was mit ihr geschehen sei. Ohne Erfolg. Er überlässt sie den Sanitätern und macht sich auf den Weg zu Pauls Haus, wo er Angels Bericht hören will.

Plötzlich rennt ein junges Mädchen an ihm vorbei, rempelt ihn beinahe um und stürmt in das Haus seines Ziehvaters. Es ist Cassidy, die um Hilfe ruft und von einem Feind in seiner Siedlung berichtet. Im nächsten Moment sterben seine Männer und Frauen in ihren Stellungen, vor Coles Augen. Sämtliche Resentiments mit Angel sind vergessen, als sie ihrem Team Befehle zuruft. Er muss seine Miliz zusammentrommeln und die Enklave verteidigen.

Auf einmal hetzt Sharon an ihm vorbei und schließt sich Angels Kameraden an. Cole steht mitten in Eagle Village und traut seinen Augen kaum. Haareraufend schickt er Angel auf einen alten Schuppen, dessen Dachgeschoss sich hervorragend als Scharfschützenposition eignet. Das weiß er aus eigener Erfahrung.

Die Sicarii brennen eine Villa nach der anderen nieder, entführen ganze Familien, darunter den zwölfjährigen Jesse und seine Mutter. Cole hatte sich gerade erst mit ihm angefreundet, ihm einen Platz in der Miliz angeboten, sobald er sechzehn Jahre alt sei, und ihm versprochen, ihn schon vorher zu trainieren. Er will ihm helfen, doch da kommt Cassidy ihm zuvor, stürzt sich auf die Sicarii und wird dabei selbst zum Opfer. Angel folgt ihrer Schülerin, tötet zwei der Angreifer mit harten Schlägen. Cole sieht ihr begeistert zu. Ihre Art zu töten ist einmalig und versetzt in noch immer in Erregung. Aber sie kann Cassidy nicht mehr helfen und wird selbst eingekreist.

Nun hat Coles Stunde geschlagen. Er beordert zwei Milizionäre mit kugelsicheren Polizeischilden herbei, kämpft sich zu Angels verlorenem Posten vor und rettet ihr das Leben. Er hätte bei jedem anderen Ranger oder Zivilisten ebenso gehandelt, doch es hätte ihm bei niemandem solch eine Genugtuung verschafft.

Die Schlacht ist gewonnen, die Sicarii ziehen sich zurück, doch die Verluste sind hoch. Unter den getöteten Feinden entdeckt Cole zwei Überlebende. Die Frau trägt ein seltsam geformtes Schwert auf dem Rücken, ein Katana. Zornig schleift er sie zum Dorfplatz, wo Angel sie verhören will. Er könnte ihre Autorität in Frage stellen, doch er weiß um ihr Talent.

Auf einmal reißt ihm die Frau das Schwert aus der Hand, ersticht ihren Kameraden und hält es Angel an die Kehle. Cole muss seine Leute zurückhalten. Er weiß, dass Angel bereits tot wäre, wenn die blitzschnelle Frau es wollte. Auch Angel versteht und winkt den Bürgern zu. Cole unterstützt sie und sorgt für mehr Platz. Während des folgenden Duells hält er Kim zurück, die ihrer Freundin helfen will. Cole weiß, dass Angel Duelle sehr ernst nimmt. Als sie nach zwei Runden den Sieg davonträgt, führt er die geschlagene Jade ab und sperrt sie in einen Käfig.

Während Cole die Aufräumarbeiten koordiniert und die Toten zusammentragen lässt, entscheidet Angel sich für ihren wahnwitzigen Plan, Dog um Hilfe bei der Rettungsaktion zu bitten. Ausgerechnet Dog! Als Paul ihm davon erzählt, ist Cole außer sich und stellt Angel zur Rede. "Er ist unsere einzige Chance!", haucht sie ihm als Erklärung zu. Cole weiß, wie schlecht es um die Ranger steht. Er weiß von dem Mangel an Sprengstoff und Munition und er kennt die strategischen Karten, deren Grenzen sich seit Jahren nicht verschoben haben.

Er weiß, dass sie Recht hat. Wortlos lässt er Angel ziehen, um seinen Job zu machen und seine Leute zu befreien. "Vertrau mir!", ruft sie ihm zum Abschied zu.

Gemäß dem Befehl führt Cole die geordnete Evakuierung nach Jaguar Bay durch, für den Fall, dass die Sicarii zurückkehren. Ihm bleibt noch eine Trumpfkarte. Die zickige Studentin Sharon muss etwas wissen und ohne Angel hat er alle Zeit der Welt, es aus ihr herauszubekommen.