Sicariianisches Imperium

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Das Sicariianische Imperium ist ein Verbund aus Provinzen und Stadtstaaten. Es hat seine Wurzeln in einer Weltuntergangssekte namens Sicarii, die im Jahr 2049 beinahe von den Gangs Mockingbirds und Xerant ausgelöscht wird. Eine Söldnergruppe namens Prätorianische Legion unter der Führung von Sophia kommt ihnen zu Hilfe. Mit ihrer Unterstützung vernichten sie beide Gangs. Sophia kann den damaligen Anführer der Sekte, Goodwin, davon überzeugen, dass nur eine aggressive Haltung das langfristige Überleben der Sicarii sichern wird. Es ist die Geburtsstunde des Sicariianischen Imperiums, bei der Goodwin zum ersten Imperator gewählt wird.

Das Sicariianische Imperium betrachtet sich selbst als notwendigen evolutionären Schritt nach dem globalen Kollaps. Alte Werte verfallen und werden durch neue ersetzt. Dazu gehört die Doktrin des Expansionismus als vorbeugende Maßnahme gegen äußere Bedrohungen, die Einführung der Religionsfreiheit, die imperiale Staatsform mit dem Imperator als höchste politische Instanz und der Aufstellung der nahezu allmächtigen Bacchae als moralisches Rückgrat.

Das Imperium wird von einem demokratisch gewählten Senat regiert, dem ein ebenso gewählter Imperator vorsteht. Während der Senat regelmäßig wiedergewählt wird, muss sich der Imperator nur einmal zur Wahl stellen und bleibt anschließend bis zu seiner Abdankung, der Abwahl oder dem Tod im Amt. Zur Abwahl wird eine Zwei-Drittel-Mehrheit der Bacchae, des Senats oder einer Volksabstimmung benötigt.

Für den Schutz des Imperiums sorgt die Legion. Sie ist die stehende Armee des Reiches und ist in Legionen unterteilt, deren Sollstärke 500 Mann beträgt. Es gibt keinen Unterschied zwischen Geschlechtern. Alle können identische Befehle und Dienstgrade erhalten, sofern die Leistung stimmt.

Innenpolitisch strebt das Imperium eine strikte Meritokratie an, eine Leistungsgesellschaft ohne willkürliche Hemmnisse (Kastenwesen, Rassentrennung, etc.). Nur die persönliche Leistung wird als Status anerkannt.

Imperiale Institutionen

Bacchae

Die Bacchae sind das moralische Rückgrat des Imperiums. In ihrer einzigartigen Sonderstellung sind sie Agentinnen, Diplomatinnen, Richter- und Schlichterinnen zugleich. Sie wurden laut Jade um 2050 von der Söldnerin Sophia erschaffen, als sie gemeinsam mit dem Anführer der sicariianischen Sekte Goodwin das Sicariianische Imperium ausruft. Ihr Hauptquartier, der Themis-Tempel, befindet sich in der Schulstadt Alexandria.

Bacchae.jpg
Die Bezeichnung entstammt dem Drama Die Bakchen, englisch: The Bacchae, des klassischen griechischen Dichters Euripides. Ihr Motto lautet Concordia, Convocatio, Dicio. Lateinisch für Einigkeit, Berufung, Macht.

Allgemein gelten die Bacchae als allmächtige Agentinnen des Reiches. Sie können Begnadigungen aussprechen, Ehen schließen, der Legion Befehle erteilen, Todesurteile vollstrecken oder vorläufige Waffenstillstandsvereinbarungen treffen. Sie werden nicht bezahlt, sind keiner Institution oder Person unterstellt und leben mönchsähnlich ohne einen bemerkenswerten Privatbesitz, der über ihre Ausrüstung hinausgehen würde.

Ihre Aufgabe ist es, dem Volk des Imperiums zu dienen, es zu mehren und zu schützen. Da sie nicht an Reichtum interessiert sind und bereits nahezu grenzenlose Macht genießen, werden sie als unbestechlich angesehen. Ihr Verdienst ist ihr Prestige, ihr Ruf beim Volk. Sie sind nicht darauf aus, geliebt und vergöttert, sondern für ihre Neutralität geachtet und respektiert zu werden. Eine gesunde Furcht vor ihnen gilt ebenfalls als Notwendigkeit.

Einer Bacchae zu dienen, das Essen mit ihr zu teilen, sie in seinem Haus übernachten zu lassen oder gar einen Auftrag für sie auszuführen gilt als eine der größten Ehren für einen sicariianischen Bürger. Einer Bacchae zu schaden, sie zu belügen, sie zu verletzen oder gar zu töten, wird als Todsünde angesehen und vom Volk geächtet.

In einer Welt, in der es keine Helden mehr gibt, gelten die Bacchae als Leuchtfeuer der Hoffnung auf eine bessere Zukunft, ohne das alltägliche Kabarett der Politiker oder die Korruption von Staatsbeamten und Lobbyisten.

Zu den wenigen Einschränkungen der Bacchae gehört das Verbot der Kandidatur für ein politisches Amt. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass sie ihre Beliebtheit beim Volk ausnutzen, um die Macht im Imperium an sich zu reißen.

Jede Bacchae kann in den Provinzen des Reiches diktatorische Macht ausüben, um beispielsweise einen Bürgermeister abzusetzen und die Amtsgeschäfte zu übernehmen. Die maximale Dauer ist jedoch auf zwei Wochen beschränkt. Im Laufe dieser Zeit muss sie sich entweder um Ersatz kümmern oder ihre Macht vom Imperator oder dem Senat für einen längeren Zeitraum bestätigen lassen. Die Bacchae sollen in Krisensituationen Übergänge erleichtern und das Volk vor Notlagen schützen, jedoch kein eigenes Herrschaftsgebiet beanspruchen können.

Bekannte Bacchae

Azure

Azure ist in erster Linie eine diplomatische Bacchae, die sich in politischen Machtspielen auskennt und auf ihr Talent zur Rhetorik setzt. Sie ist ein Albino und muss ihre Augen und Haut am Tage vor der Sonne schützen. Aus diesem Grund ist sie die einzige Bacchae, die in Alexandria mit dem Auto fährt.

  • Ihr angeborener Gendefekt hat ihr unter den Bacchae den Spitznamen Vampir eingebracht, da sie sich fast ausschließlich bei Dunkelheit in der Öffentlichkeit zeigt.
Die Bacchae Jade auf dem Cover von Nemesis. ©York/KoMa@Fotolia
Elizabeth

Die Konkubine des Imperators. So wird sie in Nemesis von Jade gegenüber Angel beschrieben.

Die Bacchae sind dem Imperator in vielen Dingen gleichgestellt. Sie dürfen kurzfristig eigenmächtig Entscheidungen treffen, müssen sich langfristige Strategien jedoch vom Imperator absegnen lassen. Seit Sophia dient daher eine Bacchae als ständige Begleiterin des Imperators, als seine Beraterin, seine rechte Hand und seine oberste Leibwächterin. Die Bacchae wählen ihre Repräsentantin selbst. Für gewöhnlich ist es eine der erfahrensten, die zugleich noch fähig ist, den Imperator im Ernstfall mit ihrem Leben zu schützen.

Im Jahr 2071 erfüllt Elizabeth diese Aufgabe.

  • Jade stellt Elizabeth als äußerst neutral dar und glaubt nicht, dass sie für Scarlet Partei ergreifen wird, nachdem deren aktiver Status vom Rat der Bacchae aufgehoben wurde.
Felicia

Jade trifft zu Beginn von Nemesis auf Felicia, als sie den Selbstmordversuch eines Mannes in Arnac verhindert. Angeblich seien seine Kinder von den Neces verschleppt worden, was Jade ihr nicht glauben will. Daraufhin wird Felicia zornig und erklärt Jade, dass sich die Lage im Imperium seit ihrem Feldzug gegen die Ranger von Cor Syrte geändert habe. Auf die Frage nach ihrem Auftrag schweigt Felicia und sagt lediglich, dass sich nicht jede Mission der Bacchae um Jade und Scarlet drehen würde. Abschließend versichert Felicia ihr, dass sie auf Jades Seite und der ihrer Meisterin, Sydney, stehen würde.

Alice

  • Felicia hat eine Schülerin namens Alice, die im Jahr 2071 bereits tot ist.
Nadra

Nadra genießt einen Sonderstatus unter den Bacchae, denn sie ist eine Tochter des Ragnarök. Was genau das bedeutet, ist bislang unbekannt. Laut Jade hat Nadra den zweiten Krieg gegen die Söhne des Ragnarök beendet und wurde für ihre Verdienste zur Bacchae berufen.

  • In Nemesis bezieht sie klar Position für Scarlet und gegen Sydney, als es um Scarlets Entmachtung geht. Erst Scarlet selbst kann sie zur Kooperation bewegen.
  • Nadras tierischer Gefährte ist ein Ziegenbock namens Odin.
Scarlet

Scarlet ist eine der ersten Bacchae des Sicariianischen Imperiums. Sie gilt als äußerst willensstark und verfügt über ein sehr ausgeprägtes Durchsetzungsvermögen, das sie selbst langwierige Aufträge oder Verhöre durchstehen lässt, ohne Schwäche zu zeigen. Diese Eigenschaft erhält sie im Kindesalter von ihrem Vater, einem Richter vor dem globalen Untergang und späteren Senator von Alexandria.

In seiner Richtertätigkeit geht Scarlets Vater äußerst hart gegen die aufkommende Gewalt der Straßengangs und von Korruption gezeichneten Staatsbeamten vor. Eine dieser Gruppen entführt daraufhin seine Tochter, um die Freilassung von Gefangenen zu erpressen. Als Beweis schicken sie ihm ihr linkes Ohr. Ohne überhaupt über die Forderung nachzudenken, lässt Scarlets Vater das Versteck von einer Spezialeinheit der Polizei stürmen und nimmt dabei das Risiko in kauf, dass Scarlet verletzt oder getötet werden könnte.

Nach der erfolgreichen Befreiung drängen Scarlets Eltern ihre Tochter zu einer Protese für ihre entstellte Gesichtshälfte. Sie lässt sich jedoch stattdessen ein Tattoo in Form eines Spinnennetzes über den Ohrstummel tättowieren und trägt es seit dem als Erinnerung an die grausame Seite der Menschheit.

Scarlet nimmt als erste Abgesandte des Imperiums Kontakt mit der Ian-Hawk-Biosphäre auf. Ihr Auftrag lautet, diplomatischen Kontakt herzustellen bei gleichzeitiger Infiltration und möglicher Sabotage als Vorbereitung für einen Angriff. Der Basiscomputer Amy entdeckt ihre Versuche jedoch und Scarlet wird verhaftet. Offiziell nimmt sie sich sechs Monate vor Revelations in ihrer Zelle das Leben.

Faith

  • Faith ist Scarlets Schülerin bei den Bacchae. Sie ist ihrer Meisterin gegenüber absolut loyal, verliert sie jedoch kurz vor dem Ende ihrer Ausbildung an die Ian-Hawk-Biosphäre.
Siren

Siren wird von Jade in Nemesis als die Kräuterhexe bezeichnet, da sie sich viel mit dem Brauen von Giften und Tränken beschäftigt. Anders als ihre Ordensschwestern lebt Siren nicht im Apartmentgebiet hinter dem Themis-Tempel, sondern "haust" in einer Hütte außerhalb der Stadt.

Während Nemesis und Daemon ist Siren mit bislang unbekanntem Auftrag im Territorium der Söhne des Ragnarök unterwegs. Ihre Schülerin Megan erscheint als Sklavin von Tyr Ivar getarnt in Jacksonville.

Megan

  • Megan ist Sirens Schülerin. Sie tritt zum ersten Mal am Ende von Nemesis auf, wo sie als zerzauste Sklavin des Ragnars Ivar ihren Notfallsender in einem Laib Brot an Clarissa-Tamara schmuggelt.
  • In Ascension treffen Cole, Dog und Faith auf Megan, als sie Eric in seinem Quartier ermorden wollen. Wie sich herausstellt, hat sie Eric mit Miraluka-Tee vergiftet, einer Mixtur von Siren, die grippeähnliche Symptome auslöst und absolut tödlich ist, sobald man keinen Tee mehr erhält.
Sophia

Die erste Bacchae.

Sophia führt zur Zeit des Weltuntergangs eine Söldnertruppe namens Prätorianische Legion an und verkauft ihre Dienste an meistbietenden Klienten aus Politik und Wirtschaft. Als die Welt zusammenbricht, hat sie kein Rückzugsgebiet und zieht monatelang planlos durch das Land, bis sie auf die sicariianische Sekte trifft. Die Sicarii werden zu dieser Zeit von zwei Gangs namens Mockingbirds und Xerant an den Rand ihrer Existenz gebracht. Zunächst ignoriert Sophia die pazifistische Sekte und wendet sich den Gangs zu, die ihre Einheit in einen Hinterhalt locken und beinahe aufreiben. Geschunden schleppt sie sich nach Sicariia und schließt mit dem Anführer Goodwin einen Pakt: Im Gegenzug für Ausbildung und Verteidigung, versorgt er ihre Söldnertruppe.

Nach der Versklavung und Zerstörung der Mockingbirds und Xerant überzeugt Sophia Goodwin, dass die beste Defensive in der Offensive liegt. Es ist der Beginn der sicariianischen Eroberungskriege.

  • Sophias Grab befindet sich in einer Gruft neben dem Themis-Tempel von Alexandria. Es ist das einzige, öffentlich bekannte Grab einer Bacchae, da die Erschaffung von Wallfahrtsorten verhindert werden soll.
Sydney

Sydney ist die Meisterin von Jade und eine der ältesten noch lebenden Bacchae. Sie leidet an Multiple Sklerose und verbringt ihre meiste Zeit in Alexandria, wo sie die Tätigkeiten der Bacchae koordiniert. Wann immer es ihre Zeit und ihr Gesundheitszustand zulassen, gibt sie Vorlesungen an die Schüler der Stadt. Sie unterrichtet außerdem mindestens einen Jungen, Henry, am Klavier.

Der Necetha Arthropoda-Parasit wurde erstmalig von Sydney und Jade in einem versiegelten Labor der Vorzeit entdeckt. Zwei Prätorianer starben dabei an den Folgen des Befalls. Dennoch entscheidet Sydney, den Parasiten für die Bacchae nutzbar zu machen. Sie beauftragt die Task-Force Interdictum mit dem Studium des Parasiten und genemigt später den großflächigen Einsatz gegen Unruheherde oder Kriegsgegner.

Yolanda

Yolanda ist eine Bogenschützin mit spanischen Wurzeln. Sie ist bekannt für ihren scharfen Adlerblick, der weit über das Normale hinausgeht und Freund und Feind regelmäßig ins Staunen versetzt. In Nemesis wird rasch der Grund dafür gezeigt: Yolanda verfügt über zwei militärische Augenimplantate, die wie Hightech-Kameras funktionieren. Sie kann wie mit einem Fernglas in die Weite zoomen, auf diverse Nachtsichtmodi umschalten und ihre Augen wie Laserpointer zur Signalgebung benutzen.

  • Ihre natürlichen Augen verliert Yolanda im Zuge eines Verhörs, bei dem sie ihr zum Zweck der Folter gewaltsam aus den Augenhöhlen entfernt werden. Laut Jade hat sie geschrien wie am Spieß, dank ihres Zeraphonin-Implantats jedoch keinen Schmerz gespürt.
  • Yolanda trägt in der Öffentlichkeit tiefschwarze Sonnenbrillen, sogar in der Nacht, um ihre Implantate möglichst geheimzuhalten und ihren Nimbus der Adleraugen zu nähren.
  • In Nemesis wird Yolanda bei einer überhasteten Rettungskation in D-Sechs-alpha von ihren eigenen Sprengladungen im Rücken getroffen und in einen Fluss geschleudert. Sie überlebt, liegt jedoch den Rest des Buches im Medusa Memorial im Koma.
  • Yolandas tierischer Gefährte ist ein Pferd namens Aria. Sie bevorzugt das Reiten gegenüber dem Autofahren.

Weitere Bacchae

Rekrutierung

Bacchae werden auserwählt - berufen. Niemand kann sich als Bacchae bewerben. Stattdessen hat jede Bacchae das Recht, eine Schülerin auszubilden, die sie selbst auswählt und für die sie verantwortlich ist.

Bevor ihr die Ausbildung gestattet wird, muss die Mehrheit der anderen Bacchae ihrer Wahl zustimmen. Dazu wird die potenielle Schülerin auf Ausdauer, Intelligenz, Integrität und Verstand geprüft. Ihre Meisterin dient dabei als eine Art Anwältin, die die Interessen ihrer Schülerin vor den anderen Bacchae vertritt.

Meist beginnt die Ausbildung im Alter zwischen 12 bis 14 Jahren, doch es gibt keine gesetzliche Begrenzung. In besonderen Fällen kann eine Bacchae berufen werden, ohne je die Ausbildung durchlaufen zu haben oder Schülerin gewesen zu sein. Jüngstes Beispiel ist Nadra, die zur Bacchae berufen wird, nachdem sie den zweiten Krieg gegen die Söhne des Ragnarök beendet hat.

Gerüchteweise wird erwägt, Angel zur Bacchae zu berufen.

Hierarchie

Bei den Bacchae gibt es nur eine Art der Hierarchie. Entweder man ist Bacchae oder Schülerin. Alle Bacchae haben identische Rechte und Pflichten. Weitreichende Entscheidungen werden über demokratische Mehrheitsbeschlüsse gefällt.

Derzeit ist unklar, wie viele Bacchae es gibt. Ihre Anzahl dürfte aufgrund der strengen Auswahlkriterien und riskanten Lebensweise aber überschaubar sein.

Keine Männer

Unter den Bacchae gibt es keine Männer. Um Jahrtausende von Patriarchen und der Unterdrückung von Frauen einen Riegel vorzuschieben, ist dies das oberste Gesetz des Ordens. Des Weiteren gilt es als wissenschaftlich erwiesen, dass gerade Männer häufig zögern, auf attraktive Frauen zu schießen. Meist sind es nur Sekunden, aber genau diese Sekunden bieten den Bacchae einen echten Vorteil im Kampf. Auch vertrauen sich sowohl Männer als auch Frauen eher anderen Frauen mit ihren Problemen an. Sie gelten als einfühlsamer in schwachen Momenten und als aufrichtiger bei Hilfegesuchen.

Das System stößt nicht überall auf Zuspruch. Besonders Neuzugänge des Imperiums haben mitunter Schwierigkeiten, die Logik darin zu sehen und Frauen als nahezu allmächtige Instanz anzuerkennen. Die Bacchae befinden sich in einem ewigwährenden Kampf um ihren Machterhalt. Öffentlich besteht ihr Bemühen im neutralen Umgang mit allen Beteiligten, ihrem Kampf gegen Ausbeutung und Korruption, sowie dem Schutz des 'einfachen Mannes' gegenüber der feindlichen Endzeitwelt. Wo immer der Staat durch politisches Zögern oder Vetternwirtschaft versagt, können die Bacchae mit jahrelang antrainierter Kompetenz, endlos erscheinenden Ressourcen und willensstarkem Durchsetzungsvermögen glänzen. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass sie ihren Einfluss auch mit weniger ehrenhaften Mitteln geltend machen.

Theoretisch hat nur der Imperator genügend Macht, um den Bacchae Einhalt zu bieten. In Wirklichkeit ist jedoch ihr Prestige beim Volk ihre Basis. Verliert das Volk den Glauben an ihre Integrität, verlieren sie jeglichen Handlungsspielraum. Aus diesem Grund ist es ihre oberste Priorität, objektiven Abstand und Neutralität zu wahren.

  • In Ascension geht Faith auf die Möglichkeit von Männern in den Reihen der Bacchae ein. Sie schließt nicht aus, dass die Geschlechtergrenze aufgehoben werden könnte, sobald die Bacchae davon überzeugt sind, patriarchische Denkstrukturen besiegt zu haben. Sie gibt jedoch auch an, dass die große Mehrheit der imperialen Bürger aller Geschlechte mit dem derzeitigen Status zufrieden ist.
Sterilisation

Etwa zur Mitte der Ausbildung, wenn als sicher gilt, dass eine Schülerin sowohl Talent als auch den Willen zur Bacchae besitzt, wird eine Sterilisation durchgeführt, um Schwangerschaften dauerhaft zu verhindern. Es gibt keinen Zwang und die Schülerin kann zu diesem Zeitpunkt ihre Ausbildung abbrechen, für die meisten ist es jedoch ein Ehrenritual.

Der eigentliche Grund für die Sterilisation ist, dass die Bacchae Sex als Waffe betrachten und bis auf wenige Ausnahmen sehr freizügig mit ihrem Körper umgehen. Eine ungewollte Schwangerschaft würde die Bacchae für viele Monate dienstunfähig machen und eine Reihe von medizinischen Risken mit sich bringen.

Außerdem stellen Kinder eine Schwachstelle dar, die von den Feinden der Bacchae ausgenutzt werden kann. Sie könnten bedroht, entführt oder gar ermordet werden, um den Bacchae zu schaden. Daher sagen sich die Bacchae von ihrer eigenen Familie los und geloben, nie eine neue Familie zu gründen.

Die Berufung zur Bacchae bedeutet, dem imperialen Volk zu dienen. Eigene Interessen treten in den Hintergrund.

Tierische Gefährten

Im Zuge ihrer Ausbildung muss jede Bacchae ein Haustier als Gefährten wählen. Die Bacchae dürfen keine festen Bindungen oder Beziehungen zu anderen Menschen eingehen (z.B. Eheschließung). Der tierische Gefährte übernimmt die Funktion des emotionalen Ankers. Vor ihrem Haustier kann eine Bacchae alle Barrieren senken, ohne Verrat zu fürchten. Eine Bacchae muss eine Tierfreundin sein. Die Geringschätzung oder Vernachlässigung des tierischen Gefährten ist ein absolutes Ausschlusskriterium.

Die meisten tierischen Gefährten leben im Wohnviertel der Bacchae in Alexandria. In der Abwesenheit ihrer Herrinnen versorgen die Arbiter die Haustiere. Stirbt eine Bacchae vor ihrem Gefährten, wird das Tier bis ans Lebensende von den Arbitern versorgt. Bacchae und tierischer Gefährte teilen sich ein Grab. Sollten die sterblichen Überreste der Bacchae unwiederbringlich verloren sein, wird der tierische Gefährte an ihrer Stelle beerdigt.

Bekannte tierische Gefährten:

Untergeordnete Institutionen

Abyss

Der Abyss, latein für Abgrund, Hölle oder unermessliche Tiefe, ist das Geheimgefängnis der Bacchae. Im Gegensatz zum imperialen Gefängnis Tartaros wird es ausschließlich von den Bacchae und ihren untergeordneten Institutionen betrieben. Kein Außenstehender hat Zutritt. Es gibt keine Besuche. Niemand außerhalb der Einflusssphäre der Bacchae kennt die genaue Position des Abyss.

  • In Ascension berichtet Faith, dass der Abyss von den Lazarus bewacht und betrieben wird. Die Lazarus sind fanatische Diener der Bacchae, die keine andere Autorität respektieren. Nur die Bacchae und die Lazarus haben Zutritt zum Abyss. Weder die Nocturnals noch die Prätorianer dürfen das Gefängnis betreten.

Innerhalb des Imperiums ranken sich zahlreiche Gerüchte über den Abyss. Viele Bürger glauben, der Abyss wäre ein diabolisches Foltergefängnis, in dem Tod der einzige Ausweg ist. Angeblich ist noch nie jemand entkommen oder gar entlassen worden. Die Drohung, in den Abyss verschleppt zu werden, verbreitet dementsprechend Angst und Schrecken.

Jade berichtet Angel während Nemesis vom Abyss und behauptet, dass dort keine Folter stattfinden würde. Die Insassen würden stattdessen permanent in ihren dunklen Zellen alleingelassen werden; mit Ausnahme einer täglichen Nahrungsration, die durch ein Loch in der Decke fällt. Es gibt keine Verhöre, keinen Freigang, keine Zerstreuung. Die meisten Opfer gehen binnen weniger Tage zugrunde. Sie schlagen ihren Kopf gegen die Wand, bis sie ihren eigenen Schädel zerbrechen oder ohnmächtig werden. Andere drücken sich im Wahn selbst die Augen aus. Jade gibt offen zu, dass es die Hölle auf Erden sei.

Die Bacchae sperren die furchtbarsten Gewalttäter, Kinderschänder und ähnlich gesellschaftsfeindliche Menschen in den Abyss, um die Bürger des Imperiums vor ihnen zu schützen. Ob auch politische Gegner darunter sind, ist bislang unbekannt. Das einzige Urteil, mit dem man in den Abyss kommt, lautet immer lebenslange Haft. Diese fällt jedoch aufgrund der selbstzerstörerischen Lebensumstände meist relativ kurz aus.

  • In Ascension treffen Cole, Dog und Faith auf die Ex-Prätorianerin Miranda. Faith beginnt sofort einen tödlichen Zweikampf, an dessen Ende sie offenbart, dass Miranda als verurteilte Terroristin eigentlich in den Abyss verbannt worden sei, aus dem es kein Entkommen gibt. Miranda arbeitet für Colonel Grant als Spionin außerhalb der Vulturefestung.
Arbiter

Die Arbeiter werden in Nemesis als Diener der Bacchae beschrieben, die sich um ihr tägliches Wohl kümmern, ihre Häuser reinigen, ihre Haustiere versorgen und generell dafür da sind, dass sich die Bacchae auf die wichtigen Dinge ihrer Existenz konzentrieren können. Sie gelten als bescheiden und unscheinbar, sind jedoch für das funktionieren des Systems unablässig und werden von den Bacchae mit Respekt und Würde behandelt.

Lazarus

Lazarus ist der Sammelbegriff für geheime Diener der Bacchae, deren Existenz die meisten Bürger des Imperiums nicht einmal erahnen. Ab und an hört man Gerüchte über dunkle Figuren und Schatten in der Nacht, die den Bacchae - und nur den Bacchae - hörig sind.

In Ascension berichtet Faith, dass die Lazarus die Orte der Macht der Bacchae beschützen und verwalten; darunter das Geheimgefängnis Abyss. Niemand außer den Bacchae hat Zutritt.

Anders als bei den Nocturnals und der Prätorianische Garde kann sich niemand für den Dienst in den Lazarus bewerben. Die Rekrutierung erfolgt einzig und allein durch die Bacchae selbst, die bei ihren Reisen immer die Augen nach verlorenen Seelen und zerstörten Existenzen aufhalten. Wer den Lazarus beitritt, wird zum Niemand. Alle Rechte und Pflichten imperialer Bürger werden permanent aufgehoben, soziale Kontakte einseitig gekappt. Man hört auf zu existieren und wird als Lazarus neu geboren.

Die meisten Lazarus verlassen ihre zugewiesene Stätte bis zum Tod nicht mehr. Im Gegenzug haben sie einen festen Platz im Schatten der Bacchae und die Gewissheit, dass ihr Leben einem größeren Zweck dient.

Nocturnals

Die Nocturnals sind der Geheimdienst des Sicariianischen Imperiums und unterstehen offiziell den Bacchae. Sie gelten als ihr allsehendes Auge, erhalten aber auch Aufträge des Imperators oder des Senats.

Bekannte Nocturnals:

Prätorianische Garde

Die Prätorianische Garde ist die stählerne Faust der Bacchae. Sie unterstehen ausschließlich dem Kult und verleihen ihnen die nötige Schlagkraft, um ihre Autorität durchzusetzen. Im Gegensatz zu den Bacchae sind bei den Prätorianern auch Männer erlaubt. Um Machtmonopole zu verhindern, ist die maximale Anzahl von Prätorianern, die eine Bacchae kommandieren darf, im Normalfall auf sechs begrenzt.

Die Prätorianische Garde ist aus Sophias Söldnertruppe Prätorianische Legion hervorgegangen.

Bekannte Prätorianer
  • Lance Commander Anderson, Anführer der Sigma-Lanze
  • Miranda, Rang unbekannt, unehrenhaft entlassen und in den Abyss verbannt, taucht in Ascension wieder auf
Hierarchie

Die Prätorianische Garde ist der Legion ähnlich strukturiert. Aufgrund ihres außergewöhnlichen Einsatzspektrums beträgt die Anzahl von Prätorianern in einer Einheit immer sechs. Diese Einheiten werden als Lanzen bezeichnet. Daraus leiten sich auch die Rangbezeichnungen der Prätorianer ab:

  • Lance General, oberster Kommandeur der Garde mit Sitz in Alexandria
  • Lance Colonel, Provinzkommandeure
  • Lance Commander, Anführer einer Lanze
  • Lance Sergeant, Unteroffiziere mit Führungsfähigkeit, meist einer pro Lanze der als Stellvertreter des Lance Commanders dient
  • Lance Corporal, Standardrang innerhalb einer Lanze nach mehrjähriger Felderfahrung
  • Lance Private, Standardrang innerhalb einer Lanze ohne oder mit wenig Felderfahrung
  • Lance Recruit, Rekruten der Prätorianischen Garde

Die Bezeichnungen der Lanzen leiten sich aus dem griechischen Alphabet ab, bspw. Alpha, Lambda, Sigma.

Neben den Kommandoteams zur Unterstützung der Bacchae existieren Spezialeinheiten für Sonderaufträge, z.B. zur Bombenentschärfung oder Minenräumung. Im Optimalfall fordert die Prätorianische Garde dafür Unterstützung bei den Pionieren der imperialen Legion an, muss aber jederzeit eigenständig handlungsfähig sein.

Des Weiteren sind die Prätorianer für den Schutz von Bacchaeobjekten zuständig, darunter der Themis-Tempel von Alexandria und der Abyss. Ganz Alexandria steht unter dem direkten Schutz der Prätorianischen Garde. Legionäre dürfen die Schulstadt nur unbewaffnet betreten.

Task-Force Interdictum

Interdictum: Latein für Verbot

Task-Force Interdictum ist ein Geheimprojekt der Bacchae. Seine primäre Aufgabe besteht darin, den Bacchae Werkzeuge zur Kontrolle des sicariianischen Volkes zu ermöglichen. Ein Beispiel dafür ist die Forschung am Necetha Arthropoda-Parasiten unter der Führung von Dr. Garrick Sheridan und den daraus entstehenden Neces.

Die Position des Hauptquartiers von Task-Force Interdictum ist bislang unbekannt. Unterhalb des Themis Tempels gibt es einen kleinen Außenposten, der zu Vorführungen genutzt werden kann.

Unterschiedliches

Auctoritas-Amulett

Auctoritas ist Latein für Ansehen, Einfluss, Gewicht, Autorität.

Das Auctoritas-Amulett ist das Symbol einer Bacchae, mit dem sie ihre Autorität an jemand anderen übertragen kann. Der Träger spricht im Namen der Bacchae, die das Amulett repräsentiert, mit allen Rechten, Privilegien und daraus folgenden Konsequenzen. Grundsätzlich kann jede Bacchae beliebig viele Auctoritas verteilen. In Anbetracht der Risiken eines Missbrauchs begrenzen sie die Existenz jedoch auf ein Minimum. Zur Zeit von Nemesis führt Azure den Rekord mit vier Amuletten an, was in ihrem Albinismus begründet ist, durch den sie einen Großteil ihrer Tätigkeiten auslagern muss.

Die Fälschung eines Auctoritas zieht häufig die Einkerkerung im Abyss nach sich. Missbrauch ist äußerst selten und wird meist ähnlich drakonisch bestraft.

Das Auctoritas besteht aus einem silbernen Anhänger, auf dessen Vorderseite das jeweilige Symbol der Bacchae eingestanzt ist. Dieses Symbol dient als Siegel, mit dem die Bacchae oder Träger eines Auctoritas Nachrichten Authentizität verleihen können.

Bekannte Träger:

Korruption

"Macht korrumpiert, absolute Macht korrumpiert absolut." - John Lord Acton

Dieser Tatsache sind sich auch die Bacchae sowie das gesamte Imperium bewusst. Sie stehen ständig der Gefahr gegenüber, ihre eigene Meinung als die einzig wahre zu betrachten und Andersdenkende zu ignorieren - oder zu liquidieren. Aus diesem Grund hat bereits Sophia mit der Konstruktion eines Sicherheitsnetzes begonnen.

  • Die meisten Bacchae durchlaufen ein mehrjähriges Rekrutierungsprogramm, bei dem sie laufend unter Beobachtung stehen. Allmachtfantasien werden frühzeitig offenbart.
  • Der Imperator ist als einzige Instanz des Imperiums gleichwertig mit den Bacchae. Mit Ausnahme der Abwahl (zwei Drittel aller Bacchae stimmen dafür, den Imperator abzuwählen) ist es ihnen nicht gestattet, dem Imperator Vorschriften zu machen oder in sein Amt einzugreifen.
  • Die Bacchae müssen sich langfristige Operationen vom Imperator bestätigen lassen, wenn sie z.B. die Regierungsgewalt eines Ortes oder einer Provinz länger als zwei Wochen übernehmen wollen oder die Stasis ausgerufen werden soll. Die Definition "langfristig" gilt traditionell als fließend. Es gibt keine festgeschriebenen Gesetze.
  • Weiterhin ist es einer einzelnen Bacchae nahezu unmöglich, über längere Zeit autonom zu agieren. Die Prätorianische Garde gilt nicht nur als ihre stählerne Faust, sondern auch als bis an die Zähne bewaffnete Chronisten, die über jeden ihrer Schritte Buch führen und anschließend den gesamten Rat der Bacchae darüber in Kenntnis setzen.
    • Scarlet bekommt das in Nemesis am eigenen Leib zu spüren, als ihre Prätorianerlanze kaum ein gutes Haar an ihr lässt, nachdem sie eine überstürzte Rettungsoperation in D-Sechs-Alpha befohlen hat.
Notfallsender

Allen Bacchae und ihren Schülerinnen wird ein Notfallsender unter die Haut implantiert. Er hat die Form eines flachen Metallplättchens und sorgt dafür, dass sie bei Entführung, Mord oder Unfall rasch aufgespürt werden können.

Ritual der Blutrache

Das Ritual der Blutrache ist eine der gefürchtetsten Reaktionen, die die Bacchae initiieren können. Es kommt ausschließlich gegen direkte Feinde der Bacchae zum Einsatz und darf bspw. nicht gegen Kriminelle oder Terroristen angewendet werden. Der Rat der Bacchae von Alexandria oder mindestens sechs Bacchae müssen ihm zustimmen. Dazu ist erforderlich, dass die Schuld des oder der Zielpersonen absolut zweifellos feststeht. Außerdem muss der vorangegangene Angriff auf die Bacchae von barbarischen Ausmaßen gewesen sein, die kaum ein Bürger des Imperiums als gerechtfertigt ansehen würde. Ein Mord an einer Bacchae allein genügt nicht, um das Blutritual auszulösen.

Während des Rituals stürmen die Bacchae allein und ohne Unterstützung von Prätorianischer Garde oder Legion den Aufenthaltsort ihrer Feinde, um sie möglichst qualvoll hinzurichten. Dazu lassen sie sich mitunter mehrere Stunden oder gar Tage Zeit.

  • In Nemesis berichtet Jade vom Blutritual als Reaktion auf den Mord an ihren fünf Geschwistern Akai, Beryl, Evelin, Joshua und Noah. Azure, Nadra, Sydney, Yolanda und sogar ihre Widersacherin Scarlet unterstützen sie dabei.
Ritual der Entmachtung

Beim Ritual der Entmachtung verliert eine Bacchae alle ihre operativen Rechte und darf niemandem mehr Befehle erteilen oder Prätorianer in die Schlacht führen. Was im ersten Moment wie eine Strafe erscheint, dient in Wirklichkeit häufig ihrem eigenen Schutz. Einer entmachteten Bacchae kann niemand vorwerfen, ihre Berufung zu vernachlässigen. Sie erhält dadurch Zeit, sich auf ihre eigenen Probleme zu konzentrieren. Entsprechend wird es meist nach schweren Verletzungen oder psychischen Wunden initiiert und hat Ähnlichkeit mit einer (erzwungenen) Krankschreibung. Eine entmachtete Bacchae behält ihren Status in unveränderter Form und ist nach wie vor immun gegenüber jeglichen Gesetzen des Imperiums.

Um das Ritual durchzuführen, werden fünf Bacchae benötigt, zu denen die zu entmachtende Bacchae selbst gehören darf. Um das Ritual aufzuheben, werden ebenfalls fünf Bacchae benötigt, von denen die bereits entmachtete Bacchae jedoch kein Teil sein darf.

  • Scarlet wird in Nemesis entmachtet. Sydney initiiert das Ritual. Ihre ehemalige Schülerin Jade stimmt sofort zu. Azure ist sich unsicher, steht aber an Sydneys Seite. Nadra wehrt sich vehement und will das Ritual stoppen, bis Scarlet selbst überzeugt und ebenfalls zustimmt.
Themis-Tempel

Das Hauptquartier und der mystische Versammlungsort aller Bacchae, benannt nach der griechischen Göttin der Gerechtigkeit und der Ordnung sowie der Philosophie Themis. Ursprünglich fungierte der pantheonähnliche Glaspalast mit seiner weithin sichtbaren Kuppel als Rathaus und Sitz der Stadtregierung von Alexandria.

Unterhalb des Tempels gibt es eine Etage voller Serverracks, dem ehemaligen Datenverarbeitungszentrum der Stadt, einen gigantischen Safe, so hoch wie ein Stockwerk, und einen Außenposten der Task-Force Interdictum. Im Safe hält Jade den Jungen Pedro de Souza gefangen. Außerdem existiert ein rudimentärer Geheimgang, der von der Bibliothek bis in Sophias Gruft führt.

Verfehlungen

Da auch die Bacchae nur Menschen sind, sind sie nicht fehlerfrei. Prominentestes Beispiel dafür ist Faith, die seit ihrer Rettung von Caidens Leben und ihrer Unterstützung von Angels Rettungsaktion in Brackwood als Verräterin gilt. Für ein derartiges Verhalten gibt es bisher keinen Präzedenzfall, somit sind Konsequenzen und Nachwirkungen unklar. Als sie in Daemon wieder auftaucht, überlässt Jade sie Angels Obhut, da sie für den anstehenden Feldzug von Nutzen sein könnte. Jade befielt jedoch, dass Angel sie keinesfalls aus den Augen lassen darf.

Weiterhin gilt Jades Fehleinschätzung über die Korruptheit der Ranger als mittlere Katastrophe, die sie seit dem Aufeinandertreffen mit Angel in Eagle Village zu heilen versucht.

Zeraphonin

Zeraphonin ist ein schnell süchtig machendes Schmerzmittel, das im Sicariianischen Imperium verwendet wird. Offiziell ist es ausschließlich den Bacchae und der Prätorianischen Garde vorbehalten. Inoffiziell ist es auf dem Schwarzmarkt unter dem Namen Scar illegal erhältlich.

Laut Jade befindet sich im Schmerzimplantat der Bacchae Zeraphonin, mit dessen Hilfe sich sogar extreme Schmerzen aushalten lassen. Als Beispiel nennt sie Yolandas Verlust beider Augen aufgrund von Folter.

In Daemon erzählt Jiao beläufig, dass die Ian-Hawk-Biosphäre Zeraphonin für die Sicarii herstellt und mit dem Imperium handelt. Das lässt darauf schließen, dass die Herstellung des Schmerzmittels entweder zu komplex für die imperiale Pharmaindustrie ist, oder die Hawker ihnen das Rezept nicht überlassen wollen.

Legion

Die Armee des Imperiums. Aufgeteilt in Legionen folgt sie dem Aufruf des Senats und des Imperators zur Expansion oder der Verteidigung des Reiches. In eroberten Provinzen nimmt die Legion zusätzlich polizeiliche Aufgaben wahr, verhaftet Plünderer, organisiert den Sklaventransport und soll für Recht und Ordnung sorgen. Diese Mehrbelastung des Militärs sorgt immer häufiger für Exzesse und Kriegsverbrechen, wie sie in Sienna und Jaguar Bay stattgefunden haben.

Die Legion ist aus Sophias Söldnertruppe Prätorianische Legion hervorgegangen.

Bekannte Soldaten:

Die Imperiale Legion ist in Armeen aufgeteilt, die Legionen genannt werden. Jede Legion besteht aus zehn Kohorten, die wiederum aus je 50 Legionären gebildet werden. Eine Legion hat damit eine Sollstärke von 500 Soldaten.

Frauen in der Legion

Frauen in Uniform, die ihren Dienst an der Waffe leisten, sind im Sicariianischen Imperium keine Seltenheit. Laut Colonel David Grant besteht die Legion im Jahr 2071 zu etwa einem Drittel aus Frauen; die meisten davon Offiziere oder Offiziersanwärterinnen.

Seit Sophia die Sicarii im Jahr 2048 vor den Mockingbirds und Xerant gerettet hat, stellt niemand mehr die Fähigkeiten von Frauen auf dem Schlachtfeld in Frage. Sie durchlaufen dasselbe Training wie Männer. Es gibt keine Unterschiede, nicht einmal in den Waschräumen. Lediglich ein Merkmal hat sich im Laufe der Zeit herausgebildet: Sergeants und rangniedere Legionärinnen rasieren sich häufig den Kopf kahl, um inner- und außerhalb der Armee zuerst als Soldat und im Anschluss als Frau wahrgenommen zu werden.

Imperator

Der Imperator des Reiches gilt als das Oberhaupt des Imperiums. Zu seinen Rechten und Pflichten gehört das Vetorecht bei neuen Gesetzen, der Kriegserklärung oder Friedensschließung und die Verwaltung des Senats.

Anders als die Senatoren muss er sich nicht zur Wiederwahl stellen, sondern kann lediglich von einer zwei-Drittel-Mehrheit der Bacchae, des Senats oder des Volkes abgewählt werden. Erst dann wählt das Volk einen neuen Imperator. Auf diese Weise soll dem Staatsoberhaupt das ständige Kabarett des Wahlkampfes erspart und dem Reich eine gewisse Stabilität verliehen werden.

Während Revelations, Nemesis und Daemon führt Marcus Avianos das Reich als Imperator an.

Avianos, Marcus
  • Marcus Avianos ist seit dem Jahr 2069 der amtierende Imperator des Sicariianischen Imperiums.
  • Zu seinen Rechten und Pflichten gehört das Vetorecht bei neuen Gesetzen, der Kriegserklärung oder Friedensschließung und der Verwaltung des Senats. Da es einen Senat gibt, ist seine Macht nicht absolut und wird zusätzlich von den Bacchae begrenzt.
  • Sein Portrait ziert Münzen des imperialen Geldes.
  • Seine Tochter Svetlana ist Senatorin des Imperiums.
Goodwin
  • Goodwin ist der Anführer der sicariianischen Weltuntergangssekte im Jahr 2048. Als sich die Sicarii von zwei Gangs namens Mockingbirds und Xerant in ihrer Existenz bedroht sehen, schließt er ein Bündnis mit einer Gruppe von Söldnern, die unter dem Kommando von Sophia stehen. Es ist die Geburtsstunde des Sicariianischen Imperiums.

Senat

Der Senat wird in demokratischen Wahlen vom gesamten Volk des Imperiums gewählt. Jede Provinz schickt dabei eine bisher unbestimmte Anzahl von Senatoren in die Hauptstadt Sicariia.

Imperiale Demokratie

Das Sicariianische Imperium wird grundsätzlich demokratisch regiert. Es gibt jedoch Grenzen, um chaotische Phasen oder ideologische Blockaden früherer Zeiten zu verhindern.

  • Staatsoberhaupt ist der Imperator. Er wird vom gesamten Volk gewählt und muss sich nicht zur Wiederwahl stellen. Er kann lediglich von einer Zwei-Drittel-Mehrheit der Bacchae, des Senats oder des Volkes abgewählt werden.
    • Die Bacchae besitzen ein Veto-Recht bei der Wahl des Imperators, wofür ebenfalls eine Zwei-Drittel-Mehrheit benötigt wird.
  • Zentrales Regierungsorgan des Imperiums ist der Senat. Die Bürger wählen alle zwei Jahre in ihren Provinzen Senatoren, die anschließend ihre Stimmen in der Hauptstadt Sicariia vertreten. Es gibt keine statischen Parteien, sondern häufig nur (temporäre) Zweckbündnisse zu verschiedenen Ansichten und Vorhaben.

Wahlstimmen

Imperiale Bürger erhalten mit Erreichen des 16. Lebensjahrs das Wahlrecht mit einer Stimme. Im Laufe ihres Lebens können sie weitere Stimmen hinzugewinnen, wodurch verdiente Bürger mehr Einfluss erhalten.

Beispiele für zusätzliche Stimmen sind:

  • das Erreichen eines höheren Abschlusses in der Schulstadt Alexandria
  • zwei Jahre Militärdienst in der Legion
  • das Erlangen eines Offiziersrangs in der Legion (Lieutenant und höher)
  • eine besondere Auszeichnung durch den Imperator
  • eine besondere Auszeichnung durch die Bacchae
  • regelmäßiges Blutspenden (siehe Gesundheitssystem)
  • freiwillige und regelmäßige Teilnahme am Katastrophenschutz
  • langjähriges soziales Engagement und Verdienste zum Wohl des Imperiums

Das demokratische Grundprinzip des Massenentscheids wird dadurch nicht zerstört, sondern ein Ungleichgewicht zum Wohle aller korrigiert. Intellektuelle Eliten und sozial engagierte Menschen sind in allen Gesellschaften in der Minderheit, was durch die Verleihung zusätzlicher Stimmen ausgeglichen werden soll.

Stimmen können jedoch auch verloren oder gänzlich eingebüßt werden. Kleinkriminelle verlieren bei ihrer ersten Verurteilung eine Stimme. Die Verurteilung für schwere oder schwerste Verbrechen löst den sofortigen und permanenten Entzug des Wahlrechts aus.

Einschränkungen

  • Die Bacchae dürfen grundsätzlich nicht an Wahlen teilnehmen und sind dazu angehalten, keine Empfehlungen abzugeben oder sich in den Wahlkampf einzumischen. Ein Wort von einer mächtigen Bacchae wie Sydney oder der äußerst beliebten Azure könnte andernfalls die Entscheidungen ganzer Provinzen verändern.
  • Die Prätorianer dürfen wählen, sind jedoch lebenslang auf eine Stimme begrenzt. Andernfalls könnten die Bacchae ihre Zahl vorsätzlich steigern und Wahlen durch ihre Nähe zu den Elitesoldaten beeinflussen.
  • Die Nocturnals unterliegen keinen Einschränkungen.

Justizsystem

Anders als in präapokalyptischen Gesellschaften gibt es im Sicariianischen Imperium eine Obergrenze bei der Haftdauer von fünf Jahren Gefängnis. Dieser Grundsatz beruht auf der Überzeugung, dass längere Haftstrafen in vielen Fällen zu psychologischen Langzeitschäden führen und dem eigentlichen Ziel der Resozialisierung im Wege stehen. Außerdem kann und will sich das Imperium keine langfristige Versorgung von Straftätern leisten.

Die Einkerkerung im Tartaros, dem sicariianischen Gefängnis, soll als kurzfristige aber gefürchtete Strafe dienen, von der die Verurteilten jedoch nicht permanent aus dem Leben gerissen werden, sofern sie keine vernichtende Straftat begangen haben (die dann ohnehin nicht im Tartaros verbüßt wird). Grundsätzlich steht das Ziel der Resozialisierung vor der Bestrafung. Wird keine Möglichkeit zur Resozialisierung gesehen oder ist die Straftat von menschenverachtender Natur, greift die Justiz hart durch und entfernt diese schwerkriminellen Elemente permanent aus dem Imperium.

Die Justiz unterscheidet grundsätzlich zwischen drei Stufen der Schuld: Mindere, schwere und vernichtende Straftaten.

Mindere Straftaten

Unter minderen Straftaten versteht das Imperium Kleinkriminelle mit Delikten ohne schwere körperliche Schädigung der Opfer, bspw. Betrug, Diebstahl, Drogenhandel oder kleinere Schlägereien ohne Vorsatz. In solchen Fällen bieten sicariianische Richter bei Ersttätern häufig die Freiwillige Sklavenarbeit als Buße an.

  • Wiederholungstäter können keinerlei Rücksicht mehr erwarten und werden häufig selbst bei kleinen Delikten als schwere Straftäter behandelt.

Schwere Straftaten

Als schwere Straftaten gelten die organisierte Kriminalität und Gewaltdelikte mit Vorsatz, die das Gewaltmonopol des Staates verletzen, sowie Sexualstraftaten an Erwachsenen und gewaltsame Handlungen die gegen das Imperium als politisches Gefüge gerichtet sind. Im Falle eines Schuldspruchs hat der Richter grundsätzlich drei Möglichkeiten:

  • Die Einkerkerung in den Tartaros für bis zu fünf Jahre ohne Umwandlung zur Sklaverei sofern die Möglichkeit der anschließenden Resozialisierung als gegeben gilt.
  • Die Verbannung aus dem Imperium mit vorangehender Einkerkerung im Tartaros, sofern die Möglichkeit zur Resozialisierung als ausgeschlossen gilt.
  • Die Todesstrafe. In diesem Fall muss der Richter auf Verlangen des Verurteilten eine Bacchae hinzuziehen, was vergleichbar mit der Revision ist. Die Bacchae rollt wenn nötig den kompletten Fall neu auf und kann je nach Einschätzung ein neues Verfahren anordnen (bspw. bei nachgewiesener Befangenheit) oder das Urteil vollständig außer Kraft setzen (Freispruch).
    • Grundsätzlich darf jeder Bürger des Imperiums die Bacchae zu jeder Zeit um Hilfe bitten. Widerspricht das Gesuch aber der Verhältnismäßigkeit, drohen mitunter drakonische Strafen, die weit über eine fünfjährige Haft oder Verbannung hinausgehen können.

Vernichtende Straftaten

Als vernichtende Straftaten gelten grundsätzlich alle Sexualdelikte an Kindern und Gewaltverbrechen, in denen eine Resozialisierung als ausgeschlossen gilt. Bei jedem richterlichen Verdacht auf eine vernichtende Straftat wird eine Bacchae hinzugezogen, die bei einem Schuldspruch die sofortige Einkerkerung im Abyss veranlassen kann, dem Geheimgefängnis der Bacchae.

  • Vernichtend bedeutet in diesem Fall die Aufhebung aller Menschenrechte des Verurteilten. Der Täter wird anschließend nur noch als Objekt behandelt. Jegliche Versorgung gilt ausschließlich der Verlängerung seiner Qualen. Die Existenz des Verurteilten wird vernichtet.

Tartaros

Der Tartaros ist das offizielle sicariianische Gefängnis. In ihm werden alle Straftäter des Imperiums versammelt, mit Ausnahme von Kinderschändern und ähnlich gesellschaftsfeindlichen Menschen, die von den Bacchae in den Abyss gesperrt werden.

  • In Anbetracht der Größe des Imperiums ist davon auszugehen, dass Tartaros die Ausmaße einer Kleinstadt besitzt. Die genaue Größe und Position sind bislang unbekannt.
  • Schwere Straftäter, die mehr als ein Jahr im Tartaros eingekerkert werden, erhalten das Tattoo eines Ambosses auf den linken Arm. Das Entfernen des Tattoos ist verboten. Es soll Schwerverbrecher brandmarken und auf Lebenszeit erkennbar machen.
    • Ähnlich wie Gangtattoos wird der Amboss in manchen Gesellschaftskreisen als Statussymbol gesehen, insbesondere in Persephone.

Kriege & Invasionen

Einer der Grundpfeiler des Sicariianischen Imperiums ist der Hang zum Expansionismus sowohl mit friedlichen als auch militärischen Mitteln. Das Reich kann nur gesund bleiben, wenn es sich fast pausenlos in einem Konflikt befindet. Diese Philosophie ist ein Produkt des späten 20. und 21. Jahrhunderts, in dem westliche Industrienationen wiederholt von Aggressionen und Krieg überrascht worden sind und kurzsichtig darauf reagiert haben. Der Wunsch nach dauerhaftem Frieden gilt als realitätsferne Schwäche.

Ein Imperium im Kriegszustand wird nie vom Krieg überrascht werden. - Sophia, die erste Bacchae

Assimilation

Invasionen mit dem Ziel der Eroberung folgen einer einfachen Philosophie: Es wird erst angegriffen, wenn ein Plan für die Zeit danach besteht. Ausnahmen sind Beute- oder Rachefeldzüge und Chaosoperationen, bei denen kein fremdes Territorium über die Dauer des Kampfeinsatzes hinaus besetzt werden soll.

Nach der Invasion eines benachbarten Stammes, der sich nicht in der gesetzten Frist ergeben hat, folgt ein Fünf-Jahres-Plan, der dem Gegner angepasst werden kann:


Phase Eins: Unterwerfung

In den ersten zwei Jahren werden alle Erwachsenen zu schwerer Sklavenarbeit gezwungen, etwa in Bergwerken, auf Feldern oder in Steinbrüchen. Weigerung bedeutet das Todesurteil. Das ist der Preis des Widersetzens gegen die Imperiale Legion.

  • In dieser Phase werden die meisten integrationsunwilligen Kriegsgegner ausgesiebt. Die Quote ist von Stamm zu Stamm sehr unterschiedlich und von einer Vielzahl Faktoren abhängig, z.B. Respekt bzw. Verachtung für die imperiale Überlegenheit, Anerkennung bzw. Verachtung imperialer Werte oder religiöser Fanatismus.
  • Seit der Neustrukturierung der Sklaverei im Jahr 2068 durch Imperator Marcus Avianos ist körperliche Züchtigung nur noch in Ausnahmefällen erlaubt. Die Zwangsarbeit darf keine Langzeitschäden mehr verursachen, Arbeitsschutzmaßnahmen wie Baustellenhelme sind zwingend vorgeschrieben und unnötige Risiken müssen vermieden werden. Gleichzeitig müssen Unterbringung und Verpflegung ein Mindestmaß an Menschenwürde gewährleisten.
  • Kinder unter 12 Jahren sind seit der Reform von der Sklavenarbeit befreit.


Phase Zwei: Umerziehung

Im dritten Jahr folgt mittelschwere Sklavenarbeit bzw. verkürzte Arbeitszeiten, ergänzt von einem Grundschulprogramm (Lesen, Rechnen, Schreiben). Die Gefangenen kommen in andere Lager mit besserer Unterkunft. Familien werden zusammengeführt. Wer es bis hierhin geschafft hat, dem wird eine Zukunft in Aussicht gestellt.

  • Diese Phase ist für das Imperium am riskantesten. Es müssen zukünftige Saboteure identifiziert und neutralisiert werden, die ihre Integrationswilligkeit nur vortäuschen. Die Aufgabe wird von den Nocturnals erfüllt, die je nach Bedarf die Bacchae um Hilfe bitten können. Imperiale Institutionen werden aufgrund ihrer Nähe zu den Kriegsgegnern weder informiert noch mit eingebunden.
  • Kann kein Integrationswille festgestellt werden, verlängert sich Phase Eins um ein weiteres Jahr.


Phase Drei: Integration

Im vierten Jahr folgt je nach Assimilationsgrad leichte oder weiterhin mittelschwere Sklavenarbeit mit geregelten Arbeitszeiten, wie sie einem normalen Arbeiter im Imperium entsprechen (40-60h/Woche). Integrationswillige Sklaven werden an imperiale Institutionen oder private Unternehmer entsandt, um dort niedere Tätigkeiten auszuführen (bspw. Mechaniker- oder Sanitärdienste). Sie erhalten außerdem eine adäquate Schulbildung, ggf. im Selbststudium, und ein geringes Gehalt zur freien Verfügung, um sich an das imperiale Währungssystem zu gewöhnen.

Im fünften Jahr endet die Existenz als Sklave für integrationswillige ehemalige Kriegsgegner. Es gibt keine Zwangsarbeit mehr. Man wird in die Schulstadt Alexandria gebracht, um - unter Aufsicht - die Ausbildung fortzuführen. Ein Großteil der Zeit wird in die Integration investiert. Karrieren werden ausgelotet, Sightseeing-Touren durch das Imperium unternommen. Die Kriegsschuld gilt als abgeleistet.

  • Fünf Jahre ist die maximale Zeit der schweren Sklavenarbeit für integrationsunwillige Kriegsgegner. Wer bis zu diesem Zeitpunkt Einsicht zeigt, wird in das normale noch verbleibende 3-Jahres-Programm überführt. Wer uneinsichtig bleibt, wird von einer Versammlung aus Offizieren und Senatoren unter Aufsicht einer Bacchae auf seine Gefahr für das Imperium hin begutachtet. Wird keine Gefahr festgestellt, folgt die Verbannung aus dem Imperium, da die Kriegsschuld als abgeleistet gilt. Auf die illegale Rückkehr steht Gefängnis oder in Einzelfällen die Todesstrafe. Als gefährlich eingestufte Kriegsgegner, z.B. Anführer, die einen neuen Krieg beginnen könnten, werden exekutiert.


Nach dem erfolgreich absolvierten fünften Jahr wird der Status als Kriegsgegner entgültig aufgehoben. Stattdessen erhält man offiziell den Status als freier Bürger des Sicariianischen Imperiums, mit allen Rechten und Privilegien, wie z.B. dem Recht auf Schutz durch die imperialen Streitkräfte oder der Möglichkeit auf Rechtsbeistand der Justiz. Man kann das Imperium jederzeit verlassen und wieder einreisen, jeder Tätigkeit nachgehen, sein Studium fortsetzen und der Legion oder anderen Institutionen beitreten.

Das System arbeitet nicht immer reibungslos, besonders bei integrationsunwilligen Kriegsgegnern, doch in seiner Gesamtheit ermöglicht es eine planmäßige und kostengünstige Integration von Feinden. Die Motivation hinter dem 5-Jahres-Programm ist es, ehemaligen Gegnern eine Zukunft zu bieten; die Möglichkeit, sich mitsamt ihrer Familie ein neues Leben als angesehene sicariianische Bürger aufzubauen. Das Imperium bietet Sicherheit und Wohlstand in einer Zeit, in der Hungersnöte und gewaltsame Übergriffe von Gangs häufig den Alltag darstellen. Die Bevölkerung des Imperiums steht erfolgreichen Absolventen des Programms in den meisten Fällen ebenso aufgeschlossen gegenüber wie reumütigen Kriminellen, die sich freiwillig zur Ableistung ihrer Schuld in die Sklaverei begeben haben.

  • Der gesamte Fünf-Jahres-Plan wird zu Beginn der Assimilation offengelegt. Nichts davon wird gegenüber den ehemaligen Kriegsgegnern verheimlicht.

Chaosoperationen

Chaosoperationen sind kurzfristige Invasionen von feindlichen Territorien, in denen sich langfristige Feldzüge mit Besatzungstruppen nicht lohnen oder aus anderen Gründen als Option ausscheiden. Gemäß ihrer Bezeichnung sollen sie "Chaos" sähen und die Koordination des Gegners zusammenbrechen lassen, noch bevor er zur Bedrohung wird. Häufig werden sie zur Unterstützung verbündeter Stämme eingesetzt oder dienen zur Eliminierung feindlicher Infrastrukturen. Sie gelten auch als adäquate Reaktion auf Terroranschläge, da das Volk für kurze Zeit nahezu blind gegenüber Kollateralschäden seitens der gegnerischen Zivilbevölkerung ist. Die Dauer des Kampfeinsatzes beträgt häufig nicht mehr als sieben Tage.

Einer Chaosoperation gehen verdeckte Operationen voraus, in denen die Nocturnals in Zusammenarbeit mit Spezialkräften aus Legion und Prätorianischer Garde Aufklärung betreiben und geeignete Ziele auswählen. Anschließend führt die Legion einen Blitzkrieg gegen die feindlichen Stellungen. Angriffsziele sind beispielsweise Bahngleise, Brücken, Festungsanlagen oder Waffen- und Munitionslager, aber mitunter auch Siedlungsgebiete. Auch Rettungsoperationen bei gleichzeitigem massiven Militärschlag sind möglich.

Ziel einer Chaosoperation ist die kostengünstige Eliminierung oder starke Schwächung einer Bedrohung, ohne das Imperium langfristig an einen Kriegsschauplatz zu binden. Sie sind nicht mit Vernichtungskriegen zu verwechseln, die einen dauerhaften Eingriff darstellen und um ein Vielfaches teurer sind.

  • Siehe auch: Shock and Awe, US-amerikanische Militärdoktrin aus dem Jahr 1996.

Friedliche Eingliederungen

Das Imperium steht den Anschlüssen benachbarter Stämme prinzipiell aufgeschlossen gegenüber, beharrt dabei aber immer auf der Position des Siegers. Wer sich dem Reich anschließen will, muss dessen Bräuche und Gesetze ausnahmslos übernehmen. Eigene Sprachen, Traditionen, etc. treten dabei in den Hintergrund, sofern sie für das Imperium keinen Mehrwert darstellen. Verhandlungen darüber sind mit den Bacchae, dem Imperator oder dem Senat möglich. Diese finden zwar nicht auf Augenhöhe statt, werden jedoch besonders von den Bacchae meist ausführlich und fair geführt, da das Imperium sich in einer permanenten Evolution sieht und flexible Veränderungen als logische Bedingung für das eigene Überleben erachtet.

Die wichtigsten zu übernehmenden Auflagen sind:

  • die Anerkennung der Bacchae und der Prätorianischen Garde
  • die Anerkennung des Imperators als höchste politische Instanz
  • die Anerkennung der imperialen Justiz
  • die Anerkennung des imperialen Senats als Regierung und die Entsendung eigener Senatoren
  • die Einführung der Religionsfreiheit
  • die Integration aller Kinder im schulfähigen Alter in das Schulsystem von Alexandria
  • die Integration eigener Streitkräfte in die Legion
  • die Integration in das imperiale Gesundheitssystem (Impfschutz)

Hinzu kommt eine Phase der Integration des gesamten Stammes, bei der Sightseeing-Touren durch das Imperium unternommen und Schulungen angeboten werden. Jeder soll das Kernland des Reiches mindestens einmal besucht haben, unabhängig von Besitz oder sozialem Status. Die häufigsten Reiseziele sind Alexandria und die Hauptstadt Sicariia, aber auch Persephone steht mitunter auf dem Reiseplan, besonders bei eher unzivilisierten Neuzugängen. Bis zum Ende dieser Phase gilt die Aufnahme unter Vorbehalt und gewisse Rechte werden den neuen Bürgern vorenthalten, z.B. der Besitz und die Benutzung von Kriegswaffen (vollautomatischen Gewehren, Panzerfahrzeugen, etc.).

Missbrauch & Vergewaltigungen

Seit Menschen zum ersten Mal einen Stein in die Hand nahmen, um sich einen anderen Menschen gefügig zu machen, gibt es Missbrauch im Krieg. Besonders Frauen und Kinder leiden seit Anbeginn der Zeit unter Vergewaltigungen durch feindliche Soldaten. Diese Tatsache wird vom Sicariianischen Imperium nicht geleugnet, ihr wird jedoch von den Bacchae ein Riegel vorgeschoben.

Vergewaltigungen jeder Art sind verboten, vollkommen egal, ob es sich um häusliche Gewalt oder Soldaten im Krieg handelt. Die exakte Definition lautet "sexuell motivierte Handlungen ohne gegenseitige Zustimmung oder mit Minderjährigen". Dies ist der einzige Punkt, in dem die Bacchae jederzeit die absolute Hohheit innehaben. Vergewaltigungen von Kindern führen grundsätzlich zur Einkerkerung im Abyss. Weder der Imperator, die Justiz, der Senat noch die Armeeführung können ihr Urteil überstimmen. Jeder Mensch, unabhängig von Ansehen, Rang oder Staatszugehörigkeit, hat das Recht, einer Bacchae von seinem Leid zu berichten. Wer ihn davon abhält, Kontakt über die Nocturnals oder Prätorianer herzustellen, gilt als Mittäter und wird entsprechend bestraft. Gleichwohl zieht der Missbrauch dieses Rechts ähnlich drakonische Strafen nach sich.

Unter diesen Bedingungen sind Vergewaltigungen durch sicariianische Truppen äußerst selten geworden. Im Gegenzug sorgen die Bacchae oder die Armeeführung für genügend Abwechslung und Zerstreuung ihrer Soldaten, z.B. in Form von Wanderhuren, mit denen sich die Legionäre vergnügen können. In Invasionsstützpunkten wie Serrano Point (Ascension) werden Sexarbeiter offiziell angeworben und zu 50% von der Legion bezahlt.

  • Angel findet in Exodus Jasmin in Sienna mit eingeschlagenem Schädel vor, kann aber keine Spuren einer Vergewaltigung entdecken.
  • In Exodus versucht ein Legionär Kim im sicariianischen Vorposten Brackwood zu vergewaltigen und wird kurz darauf von Faith ermordet. Was zu jener Zeit wie die Tötung eines feindlichen Soldaten wirkt, ist in Wahrheit der legitime Strafakt einer Bacchae.
  • Cassidy berichtet in Revelations, dass sie während ihrer Gefangenschaft in Brackwood zwar anzüglichen Gesten und Sprüchen seitens der Legionäre ausgesetzt war, sie es jedoch nie zum Äußersten haben kommen lassen.

Vernichtungskriege

Das Imperium sieht in Kriegen, die zur völligen Zerstörung eines anderen Volkes führen, im Grundsatz nichts Verwerfliches. Seit die Sicarii im Jahr 2048 beinahe von den Mockingbirds und Xerant ausgelöscht wurden und die Gangs mit Sophias Hilfe vom Erdboden gefegt haben, gelten Vernichtungskriege als wirksame Option, um das Reich zu bewahren. Häufig sind es ökonomische oder wirtschaftliche Gründe, die eine andere Art der Kriegsführung bewirken. Ein Land, das bereits erfolgreich von seinen Einwohnern bewirtschaftet wird, verliert viele Jahre des Ertrages, wenn die Bevölkerung von Grund auf ersetzt werden muss. Minenarbeiter, die sich in ihrem Bergwerk auskennen, sind ebenso schwer zu ersetzen.

Außerdem sieht sich das Imperium gern als Höchstmaß an Menschenwürde und Moralität in einer feindlich gewordenen Endzeitwelt. Einen Stamm zu bekehren, ihn in den Schoß des Reiches zu führen, ihm die Werte der Sicarii zu vermitteln, gilt als weitaus bedeutsamerer Sieg als die totale Vernichtung.

Vernichtungskriege kommen häufig zur Unterstützung verbündeter Stämme zum Einsatz, wie es im Krieg gegen die Ranger der Fall ist. Die Vultures gelten zu dieser Zeit als Alliierte und das Imperium bietet seine Unterstützung an. Nach Jades Fehleinschätzung über die Korruptheit der Ranger gilt eine friedliche Lösung mit beiden Kriegsparteien als ausgeschlossen.

Stasis

Die höchste Form des Vernichtungskrieges ist die sogenannte Stasis, die nur von den Bacchae verhängt und vom Imperator genehmigt werden muss. Wird die Stasis einer Provinz ausgerufen, werden alle Handelsrouten gekappt und das Betreten unter drakonischen Strafen verboten. Alle Wasserquellen werden vergiftet, alle Felder und Plantagen abgebrannt. Jeglicher Raum zum Überleben wird zerstört. Kopfgeldjäger erhalten staatliche Prämien für das Erlegen aller Einwohner über 12 Jahren. Kinder werden als Waisen nach Alexandria geschafft und ggf. einer Gehirnwäsche unterzogen.

Die Stasis gilt für gewöhnlich ein Jahr, aber es gibt keine gesetzliche Begrenzung. Sie lässt nichts als verbrannte Erde zurück und ist damit extrem kostspielig. Sie gilt als Demonstration imperialer Durchsetzungskraft und grenzt an die Wirkung einer Atombombenexplosion.

  • Die Bacchae Jade hat die Stasis in der Unruheprovinz Cor Decat ausgerufen, um das Sacura-Drogenkartell zu vernichten. Die Mission war ein Erfolg, hat jedoch fast der gesamten Familie von Jade das Leben gekostet.
  • Die (ehemalige) Bacchae Raven hat die Stasis in Persephone ausgerufen, um die Stadt zu befrieden. Nahezu alle Bewohner wurden getötet oder verbannt. Anschließend verließ Raven offiziell die Bacchae und setzte sich selbst als Stadthalterin auf Lebenszeit ein.

Nebencharaktere

Avianos, Svetlana

  • Svetlana Avianos ist die Tochter des amtierenden Imperators des Sicariianischen Imperiums im Jahr 2071.
  • Ihr Auftreten wird als engelsgleich dahinschwebend bezeichnet, häufig unterstützt von ausgefallenen Kleidern. Sie gilt als gewiefte Politikerin und ist die jüngste Senatorin in der Hauptstadt Sicariia.
  • Als Schülerin in Alexandria wächst sie im selben Haus wie die spätere Bacchae Jade auf. Die beiden teilen ein Zimmer miteinander. Zwischen den Mädchen entwickelt sich eine Hassliebe. Jade berichtet, wie Svetlana sie nach gemeinsamen Diebeszügen auf dem Marktplatz übers Ohr hauen oder ihr ihren Kleidungsstil aufzwingen wollte. Trotzdem bezeichnet sie Svetlana als bedeutendes Rädchen im imperialen System, auf dass sie in Zukunft angewiesen sein würde. (Nemesis)

Clarissa-Tamara

  • Auch genannt: C.T..
  • Clarissa-Tamara ist eine Agentin des sicariianischen Geheimdienstes, der Nocturnals. Sie wird als hellhäutig und attraktiv mit dunklen, langen Haaren beschrieben.
  • In Nemesis gibt sie sich anfangs als Arbiterin aus und bedient Angel, Cassidy und Dog während ihres Aufenthalts im Saggitarius A* Hotel. Als Angel sich zur Versammlung der Bacchae im Anschluss an die Schlacht von D-Sechs-alpha schleicht, folgt ihr C.T. unbemerkt und eskortiert sie anschließend zurück auf ihr Quartier.
  • Im späteren Verlauf von Nemesis kommt C.T. Cassidy im AURORA zu Hilfe, als diese in eine Schlägerei mit einer Studentin namens Kelly verwickelt wird.
  • Am Ende von Nemesis wird C.T. zusammen mit Cassidy Gefangene der Söhne des Ragnarök und muss mit ansehen, wie Cassidy um ein Haar von Rune vergewaltigt wird. Clarissa versucht ihr zu helfen, wird jedoch problemlos von Rune abgewehrt.
  • In Daemon beginnt eine labile Freundschaft zwischen C.T. und Cassidy, die ihr für die Hilfe in Jacksonville dankt. Clarissa verführt Cassidy zum Rauchen und offenbart ihr, wie sehr ihr die Machtspiele zwischen Bacchae, Legion und Senat zuwider sind.

Deveroux, Jill

  • Jill Deveroux ist eine Offizierin mit dem Rang eines Captains in der imperialen Legion und rechte Hand von Col. David Grant.
  • Sie tritt zum ersten Mal in Nemesis in Erscheinung, wo sie Col. Grant bei seiner Führung von Dog durch Camp Tanis begleitet.
  • Captain Deveroux macht keinen Hehl aus ihrer Skepsis gegenüber den Bacchae und deren Methoden, insbesondere der Allianz zwischen Col. Grant und Jade. Sie sieht darin eine Gefahr für die Integrität der Legion, die nicht unter dem direkten Befehl der Bacchae steht. Bei mehreren Gelegenheiten ergreift sie Partei gegen den Kult; unter anderem für General Torus. Dennoch ist sie bislang absolut loyal gegenüber Col. Grant.
  • In Daemon kommt Captain Deveroux in den seltenen Genuss, einer Bacchae Befehle ins Gesicht brüllen zu dürfen, als sich Jade zusammen mit Angel als Legionärinnen getarnt unter Deveroux' Truppen mischt, um den ungewöhnlichen Vorkommnissen von Serrano Point auf den Grund zu gehen.

Grant, David

  • David Grant ist ein Colonel der imperialen Legion. Er ist an der sicariianischen Invasion von Cor Syrte beteiligt und arbeitet dabei eng mit Jade zusammen. Kurz vor der Schlacht um Eagle Village wird er von Jade zurück nach Brackwood geschickt, um den Krieg zu beenden. Grant lässt sich jedoch von General Torus von der Richtigkeit des Krieges überzeugen.
  • Während Nemesis führt er Dog durch mehrere sicariianische Armeelager, stellt ihm eine Attrappe der Vulturefestung vor und besorgt ihm Wodka, mit dem sich beide betrinken.
  • In Daemon führt Colonel Grant seine neunte Legion nach Serrano Point, dem Stützpunkt der sicariianischen Armee am Pass des Hadesgebirges zwischen Cor Decat und Cor Syrte.
  • Am Ende von Daemon steht Grant kurz davor, Serrano Point vor einer heranrückenden Übermacht aus Ragnars und Vultures aufzugeben, wird jedoch von Jade zur Verteidigung gezwungen und kann den Angriff mit Hilfe von Jiaos Hubschrauber zurückschlagen.

Miranda

  • Miranda ist ein Codename. Ihr richtiger Name ist unbekannt.
  • Sie ist eine ehemalige Soldatin der Prätorianischen Garde und wurde unehrenhaft entlassen.
  • In Ascension agiert "Miranda" als Späherin im Auftrag von Colonel Grant und observiert die Vulturefestung von der nahegelegenen Siedlung aus.
  • Als sie Faith erblickt, greift "Miranda" die Bacchae sofort mit tödlicher Gewalt an. Die ebenfalls anwesenden Cole und Dog werden dabei von ihr ignoriert, bis Dog sie außer Gefecht setzt und das Codewort "Alice" ausspricht, woraufhin "Miranda" ihren Angriff einstellt und kooperiert.
  • Laut Faith ist "Miranda" eine Terroristin, die unverzeihliche Verbrechen gegen die Bacchae verübt hat und dafür in den Abyss verbannt wurde, aus dem es angeblich kein Entrinnen gibt. Die Hintergründe ihrer Flucht und die ungewöhnliche Zusammenarbeit mit einem Offizier der Legion (Col. Grant) bleiben bislang ungeklärt.

Provinzen

Alexandria

Eine kleine Provinz westlich von Cor Decat. In ihr befindet sich die gleichnamige Schulstadt, in der alle Kinder ab fünf Jahren versammelt sind. Ein Markenzeichen der Stadt ist die Affinität zu Naturwissenschaften. Viele Gebäude oder Orte tragen Namen aus der Astronomie, Chemie oder Physik, wie die Aurora-Diskothek, das Quasar-Straßencafé oder das Sagittarius A*-Hotel. Das Schulsystem ist ähnlich den Adelshäusern des Altertums in Häuser gegliedert, die nach dem Periodensystem der Elemente benannt sind.

Alexandria ist außerdem die Heimat der Bacchae und ihres Hauptquartiers, dem Themis-Tempel.

AURORA

  • Die Diskothek von Alexandria. Es gibt mehrere Bars und größere Tanzflächen. Discokugeln und Scheinwerfer sorgen für ein angenehmes Ambiente.
  • Cassidy bricht hier im Laufe von Nemesis einer Studentin namens Kelly die Nase, um ihre neue Freundin Alison zu verteidigen. Dabei stellt sie fest, dass Angel sie binnen zwei Monaten in eine Waffe verwandelt hat.

D-Sechs-alpha

  • Die Ruine einer präapokalyptischen Metropole, deren Namen aus den sicariianischen Karten gestrichen wurde. In den Häuserschluchten von D-Sechs-alpha haust eine Neceskolonie. Während den Geschehnissen von Nemesis unternehmen Angel und Jade eine Rettungsoperation nach D-Sechs-alpha.

Medusa Memorial Hospital

  • Das Krankenhaus von Alexandria. Von hier aus wird die medizinische Versorgung des gesamten Imperiums koordiniert und neue Ärzte und Krankenpfleger ausgebildet. Dr. Garrett ist zur Zeit von Nemesis der Chefarzt.
  • Jenny trifft im Laufe von Nemesis zum ersten Mal auf Cassidy, als diese Yolanda besucht.

Quasar

  • Ein Café auf den Straßen von Alexandria. Das Logo besteht aus einer Torte, die von einem Laserstrahl zerteilt wird, ähnlich der optischen Erscheinung von Quasaren im Weltraum.
  • In Nemesis werden Angel und Jade von der Reporterin Catherine McDonnell zu einem echten Eisbecher eingeladen. Dabei führt Catherine ein Interview über den sicariianischen Feldzug in Cor Syrte, bei dem sie Angel als General der Ranger anspricht. Für Angel ist das eine neue Erfahrung, aber sie widerspricht nicht.

Sagittarius A*

  • Ein ehemaliges Luxushotel in Alexandria, das dem sicariianischen Imperium als Botschaft und VIP-Unterkunft dient. Geladenen Gästen soll ein Maximum an imperialen Errungenschaften präsentiert werden. Es gibt funktionierende Aufzüge, Duschen, einen Kühlschrank, Trinkwasser aus der Leitung und vielen weiteren Komfort, der seit dem globalen Untergang so gut wie nirgendwo mehr vorhanden ist.
  • Der Name Sagittarius A* (gesprochen: Sagittarius A Stern) entstammt dem supermassereichen Schwarzen Loch im Zentrum der Milchstraße.
  • Angel, Cassidy und Dog übernachten bei ihrem Aufenthalt in Alexandria während Nemesis im Penthouse des Sagittarius A*.

Cor Decat

Cor Decat ist die östlichste Provinz des Sicariianischen Imperiums. Sie grenzt im Süden an das Hadesgebirge und das dahinterliegende Ranger/Vultures-Gebiet. Weiter im Osten befindet sich die Ian-Hawk-Biosphäre. Sie ist zudem die jüngste Provinz des Reiches und daher gezeichnet von verbliebenen Gangs und gelegentlichen Volksunruhen. Im Norden grenzt sie außerdem an das Gebiet der Ragnars, was zusätzliches Konfliktpotenial birgt.

Arnac

  • Arnac ist die Provinzhauptstadt von Cor Decat. Der Kern besteht aus einer Kleinstadt aus der Zeit vor dem globalen Zusammenbruch, der mit einem Verteidigungswall aus Stacheldrahtzäunen und Sandsackbarrieren erweitert wurde. Aufgrund der unsicheren Lage gilt seit der sicariianischen Invasion das Kriegsrecht, das von Legionskommandeur Thomas Reece durchgesetzt wird.
  • Aufgrund des Kriegsrechts und der bislang als nicht befriedet geltenden Stellung von Cor Decat gilt das Gesetz, dass die Bürger der Provinz keine Langwaffen besitzen dürfen. Es gilt außerdem eine Ausgangssperre von Mitternacht bis sechs Uhr morgens.
  • Marktplatz: Als Provinzhauptstadt erfährt Arnac einen regen Handel von Nahrungsmitteln über Kleidung bishin zu Rasierbesteck und Waffen.
  • Zum Schweinespieß: Eine beliebte Taverne in Arnac mit angeschlossener Arena. Die Kellnerin Betty weist Angel bei einem Gespräch den Weg zum vermeintlichen Gewürzhändler und angeblichen Verräter Nadim.

Charles' Farm

  • Ein ehemaliger Agrarbetrieb in der sicariianischen Provinz Cor Decat, der vom Großgrundbesitzer Charles geleitet wird. Während des globalen Zusammenbruchs heuert Charles Söldner an, um seine Arbeiter zu schützen. Dadurch entwickelt sich die Farm nach und nach zu einer eigenen Welt, die sich zunehmend abkapselt und am Ende nur noch Handel mit der Ian-Hawk-Biosphäre betreibt, die die Farm im Gegenzug unterstützt.
  • Nach der Invasion der Sicarii in Cor Decat schließt Charles mit dem Imperium ein Abkommen. Er bleibt Herr in seinem Haus, solange er sich an die Gesetze des Reiches hält und es versorgt. Während des Krieges mit der Biosphäre gilt das Gebiet um die Farm als neutrales Territorium, auf dem keine Kampfhandlungen stattfinden dürfen. Beide Seiten übertreten die Abmachung jedoch gelegentlich.
  • Während Revelations leiht Charles Zhang Jiao einen seiner Wagen, woraufhin die Legion ein Exempel an ihm statiueren will. Drei sicariianische Truppentransporter besetzen die Farm, werden aber später von den Hubschraubern der Biosphäre zerstört.

Jacksonville

  • Jacksonville ist eine von Neces überrannte Siedlung. Sie liegt im Grenzgebiet der Provinzen Alexandria und Cor Decat.
  • Während des Krieges zwischen Ian-Hawk-Biosphäre und Imperium entdecken sicariianische Soldaten in den Kanalisationstunneln und Kellerräumen ein Chemiewaffendepot. Die Sammlung umfasst alles von Batteriesäure bishin zu Sarin. Zwölf Legionäre sterben bei der ersten Besichtigung. Daraufhin wenden sich die Bacchae mit einem Hilfegesuch an die Biosphäre. Allen Kriegsinteressen zum Trotz schließen sie ein Abkommen, um das Lager zu sichern. Die Spezialisten der Biosphäre versiegeln das Depot, während die Bacchae die Neces darüber platzieren, um unbefugten Zugriff zu verhindern.
  • Im Jahr 2071 (Nemesis) entdeckt Jade einen Konvoi der Söhne des Ragnarök mit Kurs auf Jacksonville. Sie legt mit Angels Hilfe einen Hinterhalt. Als dieser fehlschlägt kommt ihnen Amy mit einer Nyx-Kampfdrohne zu Hilfe und beschäftigt die Ragnars, bis sie ihre Freunde aus der Gefangenschaft retten können. Anschließend wird das Depot mittels Brandbomben zerstört. Jade erklärt Angel zuvor, dass ein Behälter entfernt wurde. Sie behauptet, den Inhalt nicht zu kennen.

Serrano Point

  • Ein ehemaliger Rasthof am Pass zwischen Cor Decat und Cor Syrte. Er wird von der Legion als Basislager genutzt und in Daemon zur Festung ausgebaut, falls der Feldzug gegen die Vultures schiefgeht. Am Ende von Daemon wird Serrano Point von Söhnen des Ragnarök und Vultures gleichzeitig angegriffen. Erst mit Hilfe von Jiao und ihrem Hubschrauber kann der Überfall abgewehrt werden.

Cor Syrte

Cor Syrte ist die sicariianische Bezeichnung der südlichen Wastelands, des vereinten Ranger- und Vultureterritoriums.

Isis

Über Isis ist bislang nur bekannt, dass dort Wagenrennen ausgetragen werden.

  • In Nemesis berichtet Jade, dass Isis sich bereits einmal vom Imperium abspalten wollte. Die Bacchae sorgen sich, dass ein Bürgerkrieg erneut zu Separationsbemühungen führen könnte.
  • Der Name entstammt der ägyptischen Mythologie. Zitat Wikipedia: "Sie war die Göttin der Geburt, der Wiedergeburt und der Magie, aber auch Totengöttin."

Persephone

Über Persephone ist bislang wenig bekannt. Laut mehreren unabhängigen Quellen können hier Söldner von zweifelhafter Qualität angeworben werden. Außerdem findet in Persephone ein reger Waffenhandel statt.

Persephone wird häufig als das sicariianische Las Vegas bezeichnet, in dem lockerere Gesetze herrschen als im restlichen Imperium.

Sicariia

Die Hauptstadt des Imperiums, Sitz des Senats und des Imperators. Hier wird außerdem das Finale des Wagenrennens ausgetragen.

Religionsfreiheit

Unter Religionsfreiheit versteht das Sicariianische Imperium, frei von Religionen zu leben. Sämtliche übernatürlichen Glaubensbekenntnisse und Zurschaustellungen sind in der Öffentlichkeit untersagt. Das gilt für das Tragen von religiöser Kleidung und Schmuck ebenso wie dem Deuten von Sternkonstellationen (Horoskope) oder der Wahrsagerei. Das Imperium macht keinen Unterschied zwischen Aberglaube, wie dem, dass ein zerbrochener Spiegel sieben Jahre Pech bringt, und Weltreligionen wie dem Christentum. Offiziell gilt alles Übernatürliche als Altlast der untergegangenen Zivilisation.

Im privaten Umfeld ist der Glaube hingegen erlaubt. Beten, Knochenlesen, Kartenlegen; alles ist gestattet, solange es unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet, keinen wirtschaftlichen Anteil hat (kein Profit) und ohne die Belästigung anderer stattfindet. Der Glaube darf an die eigenen Kinder überliefert werden, solange ihre Schulbildung davon nicht beeinträchtigt wird. Dies ist laut Jade (Nemesis) eine Konsequenz aus mehreren tausend Jahren sinnloser religiöser Verfolgung, die häufig in unaussprechlichen Grausamkeiten endete und sich zudem als völlig nutzlos erwiesen hat. Religionen sterben aus, wenn man den Menschen bessere Alternativen bietet und nicht, in dem man sie verbietet.

Tieropfer oder Verstümmelungen werden mit langjährigen Haftstrafen im Tartaros geahndet. Unfreiwillige Verstümmelungen oder Folter von Menschen, insbesondere Minderjährigen, enden häufig mit lebenslanger Haft im Abyss.

Ersatzreligionen

Gleichzeitig entwickeln sich die Bacchae bei vielen Menschen zur Ersatzreligion. Sie werden verehrt, ihre Geburtstage gefeiert, ihre Todestage betrauert. Ortschaften benennen besondere Plätze nach ihnen. In der AURORA-Diskothek von Alexandria gibt es ein Mixgetränk für jede Bacchae, das ihrem Ruf entspricht. Auctoritas-Nachbildungen und handgemalte Portraits sind beliebte Souvenirs.

Offiziell wird diese Praktik vom Kult nicht unterstützt, jedoch geduldet, solange die Verehrung auf rationalem Niveau bleibt. Die Grabstätten der Bacchae sind bis auf die Gruft von Sophia geheim, so dass sie nicht als Wallfahrtsorte dienen können. Außerdem sind die Bacchae nicht wie übernatürliche Gottheiten außerhalb der Reichweite der einfachen Bevölkerung. Sie gehen auf denselben Straßen, essen dieselbe Nahrung und sind häufig öffentlich anzutreffen. Man muss ihren Willen nicht auf der Basis von jahrtausendealten Überlieferungen deuten, sondern kann sie einfach danach fragen. Keine Bacchae hat je eine respektvoll gestellte Frage ignoriert.

Alle Nocturnals und Prätorianer sind verpflichtet, auf Wunsch persönlichen Kontakt zu den Bacchae herzustellen. Dies ist jedoch die höchste Stufe der Eskalation eines Problems, bspw. bei ungerechtfertigter Verfolgung durch das Imperium oder in Fällen von extremer Korruption. Die Bacchae haben ein Gespür dafür entwickelt, Menschen in Not zu finden; hauptsächlich aufgrund von Hinweisen ihres eigenen Geheimdienstes.

Auch manche Imperatoren werden einem Personenkult gleich verehrt. Der Geburtstag des derzeit amtierenden Imperators ist ein nationaler Feiertag, dessen Datum sich verändert, wenn ein neuer Imperator gewählt wird.

Sacerdos

Die Sacerdos sind die Religionspolizei des Imperiums. Sie überwachen die strengen Gesetze der Religionsfreiheit. Von allen justizähnlichen Institutionen des Reiches werden sie am meisten gefürchtet, da sie häufig eine Straftat im Geiste verfolgen und auf Indizienbeweise angewiesen sind. Sie agieren weitgehend autonom vom Rest des Staatsapparats, um Korruption zu verhindern. Im Gegenzug laufen sie jedoch ständig Gefahr, zu erbarmungslosen Inquisitoren zu werden, die hinter jedem religiösen Symbol einen Fanatiker, Priester oder Wahrsager vermuten.

Jeder sicariianische Bürger hat das Recht, einer Bacchae von seinem Leid zu berichten. Dazu gehört auch eine als ungerechtfertigte empfundene Verfolgung durch die Sacerdos. Es ist den Sacerdos nicht gestattet, einem Verdächtigen den Kontakt zu den Nocturnals oder der Prätorianischen Garde zu verwehren. Aufgrund dieses Sicherheitsnetzes bleiben Exzesse die Ausnahme. Dennoch läuft im Senat eine Debatte darüber, die maximale Dienstzeit der Sacerdos zu begrenzen, um dem sprichwörtlichen "Tunnelblick" vorzubeugen.

Um unnötige Grausamkeiten oder Hexenjagden zu vermeiden, bieten die Sacerdos in den meisten Fällen das Exil als Gegenoption zur Haft an, sofern kein Gewaltverbrechen vorliegt (Opferrituale oder unfreiwillige Verstümmelungen). Dabei gibt es keine Beschlagnahmungen oder sonstige Schikanen. Man wird mitsamt seinem Besitz (inklusive religiöser Gegenstände) zu einer als sicher geltenden Außengrenze des Reiches eskortiert und dort mit einem Wiedereinreiseverbot belegt. Während der Reise durch das Imperium steht man unter dem Schutz der Sacerdos und genießt Immunität. Auf diese Art bilden sich gelegentlich kleine religiöse Exklaven außerhalb des imperialen Zugriffs, die jedoch nicht mehr auf die Unterstützung der Legion oder ähnliche Schutzmaßnahmen vor Übergriffen feindlicher Gangs oder Stämme zählen können. Es gibt Fälle, in denen Volksgruppen dieses Recht aus eigenem Antrieb in Anspruch nehmen und dafür bspw. Handelsbeziehungen mit dem Imperium aufrechterhalten dürfen oder ein bilaterales Sicherheitsabkommen schließen.

  • Die Bezeichnung Sacerdos entstammt Priestern im antiken Rom.
  • Cassidy wird zu Beginn von Nemesis von den Sacerdos gezwungen, ihren goldenen Kruzifix-Kettenanhänger auszuhändigen. Jade zeigt sich wenig begeistert davon, lässt die Sacerdos jedoch ihrer Arbeit nachgehen.

Schulsystem

Das Schulsystem des sicariianischen Imperiums konzentriert sich zur Zeit von Nemesis (2071) auf die Schulstadt Alexandria, die wie ein großes Internat funktioniert. Dies wird allgemein als Notwendigkeit angesehen, da dem Imperium die Ressourcen für qualifizierte Schulen in jeder einzelnen Provinz fehlt und ein zentraler Ort leichter gegen Gangs und Invasionen zu verteidigen ist.

Es besteht eine imperiumsweite Schulpflicht. Alle Kinder ab sechs Jahren verbringen jährlich 10 Monate in Alexandria. In dieser Zeit werden sie in sogenannte Häuser aufgeteilt. Jedes Haus wird von einem Magister angeführt; meist ein erfahrener Lehrer. Es wird auf eine gesunde Altersmischung geachtet. Dadurch lernen die älteren Schüler Verantwortung. Die Namen der Häuser entstammen dem Periodensystem der Elemente.

Für die Eltern entstehen keinerlei Kosten, solange sich ihre Kinder in Alexandria aufhalten. Das Imperium finanziert die gesamte Ausbildung. Bildung gilt als einer der Grundpfeiler imperialer Macht, was gerade im Kontrast mit halbstarken Gangs oder Fanatikern deutlich wird.

Im Alter von fünf Jahren durchlaufen die Kinder in allen imperialen Großstädten ein Vorschulsystem zur Sicherstellung von Basisfähigkeiten (Laufen, Farblehre, Nahrungsaufnahme, Sprache, usw.). Die eigentliche Schulbildung und der permanente Umzug nach Alexandria beginnen mit sechs Jahren.

Kinder unter fünf Jahren können ähnlich der Babyklappe an die Bacchae übergeben werden. Es gibt keine Fragen, sofern das Kindeswohl gewährleistet wurde (Verletzungen ziehen selbstverständlich eine Untersuchung nach sich). Die Waisen kommen sofort nach Alexandria und werden von den Arbitern bis ins schulfähige Alter versorgt und anschließend auf Häuser aufgeteilt.

Das Paradox der Kindeserziehung

Kinder zu erziehen ist die größte und wichtigste Herausforderung der menschlichen Zivilisation, denn es sichert das Überleben der gesamten Spezies, doch seit Anbeginn der Zeit ist es auch der Job, für den nahezu jeder aufgrund biologischer Befruchtung automatisch als qualifiziert gilt, ohne auch nur die geringste Ausbildung durchlaufen zu müssen.

Für die Erziehung fremder Kinder - etwa in Form einer Kindertagesstätte - wird eine langjährige Ausbildung benötigt. Das Herumexperimentieren an den eigenen Kindern (bpsw. mit der Ablehnung der Schulmedizin, der Indoktrination von religiösem Fundamentalismus, dem Hass auf "andere" oder der Zurateziehung von Natur- und Wunderheilern anstelle eines Arztes im Krankheitsfall) und das Vernachlässigen bis kurz vor der völligen Verwahrlosung wird dagegen weitläufig geduldet.

Das Recht der Eltern steht bis zum Exzess über dem Kindeswohl.

Im Sicariianischen Imperium wird die Erziehung von Kindern durch ihre eigenen Eltern als unfreiwilliges Glücksspiel betrachtet, das besonders Kinder aus armen und/oder verwahrlosten Haushalten extrem benachteiligt. Das imperiale Schulsystem ebnet jedem Kind einen fairen Weg in die Zukunft. Dadurch bedeuten auch unfreiwillige Schwangerschaften keine Bedrohung der Existenz mehr, denn das Imperium finanziert die gesamte Kindheit.

Konflikte mit engagierten Eltern, die ihre Kinder nicht "aufgeben" wollen, sind in Alexandria dennoch keine Seltenheit. Sollten sich Eltern absolut nicht mit den imperialen Gesetzen arrangieren können, bleibt ihnen die Ausreise aus dem Imperium. In einem solchen Extremfall werden Kinder von den Bacchae nach ihrer Präferenz befragt (als Waise im Imperium bleiben oder den Eltern ins Exil folgen).

Im Sicariianischen Imperium steht das Wohlergehen der Kinder unantastbar über dem Recht der Eltern.

Häuser des Imperiums

Haus Argon

  • Haus Argon gilt als Elite unter den sicariianischen Studentenvereinigungen. Zu den Bewohnern gehören unter anderem die Studentinnen Alison und Jenny. Ihnen steht Larry als Magister vor.

Haus Samarium

  • Cassidy wird während den Geschehnissen von Nemesis in Alexandria von einem Jungen bestohlen, der laut Jenny zu Haus Samarium gehört. Später erklärt sie, dass sich Samarium zu einem Sammelbecken von Tagedieben und anderem Gesinde entwickelt hat.

Sklaverei

Die Versklavung von Menschen hält zur Gründungszeit des Imperiums Einzug, als die besiegten Mockingbirds und Xerant zum Wiederaufbau der von ihnen zerstörten Sektendörfer gezwungen werden. Nach dem Schrecken der Beinahevernichtung werden die Sicarii vom Rachedurst geleitet und kennen kaum Grenzen bei der Ausbeutung ihrer ehemaligen Todfeinde. Im Laufe der Jahre entwickelt sich die Sklaverei jedoch von einer Bestrafung weg und hin zu einer festen Institution. Mit Ausnahme der Eroberungsfeldzüge bildet sich eine Art Binnenmarkt für freiwillige Sklavenarbeit, die der Knechtschaft im Mittelalter ähnelt.

Freiwillige Sklavenarbeit

Straftäter wie z.B. Dieben, denen keine Schwerverbrechen vorgeworfen werden, können ihre Gefängnisstrafen in Sklavenverträge umwandeln, um so die Hälfte der eigentlichen Strafe abzuarbeiten. Sobald sie zustimmen, werden sie auf Sklavenmärkten im gesamten Imperium angeboten. Werden ihre Dienste "gekauft", bezahlt der Käufer damit quasi die Schuld des Straftäters. Arbeitslose und andere Menschen ohne sozialen Halt können sich ebenso als Sklaven "verkaufen", erhalten ihr Geld jedoch erst, wenn der Vertrag ausläuft. Während dieser Zeit sind sie sozial abgesichert und verfügen am Ende über genügend Kapital für einen produktiven Neuanfang.

Freiwillige Sklavenverträge können vielfältig ausfallen. Die meisten regeln Arbeitszeiten und -tätigkeiten wie ganz normale Arbeitsverträge zu Dumpinglöhnen, doch der Kreativität - und der Bezahlung - sind keine Grenzen gesetzt. Butler- und Reinigungsdienste ohne Zeitbeschränkung sind ebenso möglich wie langjährige Sexsklaven. Es ist alles erlaubt, was nicht gegen geltende Gesetze verstößt. Das gilt insbesondere für Kinderarbeit. Auch darf man nur sich selbst versklaven und nicht etwa Geschwister oder den eigenen Ehepartner dazu verpflichten.

Die maximale Dauer eines freiwilligen Sklavenvertrags ist auf fünf Jahre begrenzt, kann jedoch in beiderseitigem Einvernehmen verlängert werden.

Im Jahr 2071 zur Zeit von Nemesis ist die Sklaverei im Sicariianischen Imperium ein fester Bestandteil des sozialen Lebens. Freiwillige Sklaven werden als Teil der Meritokratie geachtet, da sie nicht aufgeben, sondern ihr Los akzeptieren und zu verbessern versuchen. Dadurch gilt die Sklaverei als wichtiger Bestandteil des sozialen Gefüges. Die Wirtschaft hat sich darauf eingestellt und ist auf Sklaven angewiesen, die für wenig Geld monotone oder schwere Arbeiten übernehmen. Die Kehrseite ist die planmäßige Ausbeutung mit Dumpinglöhnen. Manche Farmer oder Händler beschäftigen fast ausschließlich Sklaven.

Zwangsarbeit

Neben der freiwilligen Sklavenarbeit existiert parallel seit der Gründerzeit die Zwangsarbeit im Imperium. Das gilt insbesondere für im Krieg besiegte Stämme, deren Bevölkerung ein fünfjähriges Integrationsprogramm durchlaufen muss.

Laut Jade wurden bis ins Jahr 2068 sogar Kinder zu Sklaven gemacht, die ohne Perspektive Schwerstarbeit leisten mussten. Sharon bestätigt dies in Revelations. Als Imperator Marcus Avianos im Jahr 2068 an die Macht kommt, beginnt er eine Sklavenreform, die Kinderarbeit fortan auch bei Zwangsarbeitern verbietet. Generell wird das unmenschliche Vorgehen gegenüber eroberten Sklaven von ihm als Relikt aus der Gründungszeit angesehen und weitgehend abgeschafft. Zwangsarbeiter dürfen z.B. nicht länger mit übertriebener Gewalt angetrieben und müssen menschenwürdig versorgt werden. Die Sklavenreform ändert jedoch nichts an der Exil- bzw. Todesstrafe für integrationsunwillige Sklaven.

Währungssystem

Wie Zhang Jiao in Revelations erklärt, hat sich das Imperium bereits kurz nach seiner Gründung vom Tauschhandel abgewandt, der in weiten Teilen der Endzeitwelt Einzug gehalten hat. Als Zahlungsmittel dienen Münzen aus Kupfer, Silber oder Gold, die Sicar genannt werden.

  • 100 Kupfersicar sind gleichwertig mit einem Silbersicar
  • 100 Silbersicar sind gleichwertig mit einem Goldsicar

Die Preise innerhalb des Imperiums unterliegen starken Schwankungen. So kostet ein Essen in der Taverne Zum Schweinespieß von Arnac fünf Kupfersicar, während die Reporterin Catherine McDonnell einen Silbersicar für zwei Eisbecher im QUASAR-Café von Alexandria bezahlt.

Der Tauschhandel behält bis ins Jahr 2071 trotz der Wiedereinführung einer Währung weiterhin seine Daseinsberechtigung, da viele Bürger und Reisende von außerhalb kein oder kaum Geld besitzen.

Weitere Nebencharaktere

Anderson, Alison

Betty

  • Betty ist eine Kellnerin in der Taverne Zum Schweinespieß der sicariianischen Stadt Arnac. Sie fällt besonders durch ihre Fettleibigkeit und Geschwätzigkeit auf. Während den Geschehnissen von Revelations weist sie Angel den Weg zum vermeintlichen Gewürzhändler Nadim, den sie als Verräter des Imperiums brandmarkt.
  • In Nemesis kommt heraus, dass sie und Nadim eine kurze Beziehung hatten, er sie jedoch für eine jüngere Frau verlassen hat. In Angel sah sie die Chance zur Rache und wird dafür fast von Jade hingerichtet.
  • Zum Zeichen ihrer Loyalität zu den Sicarii trägt sie ein hölzernes Amulett mit dem Portrait des Imperators Marcus Avianos um den Hals.
  • Betty hat einen Sohn namens Nico.

Charles

  • Charles besitzt eine Farm in der sicariianischen Provinz Cor Decat, die seiner Familie bereits vor dem globalen Untergang im Jahr 2048 gehört.
  • Als die Welt zu Grunde geht, heuert er Söldner an, um seinen Besitz und seine Arbeiter zu schützen, die er mit Nahrung und Wasser bezahlt. Er führt außerdem regen Handel mit der Ian-Hawk-Biosphäre, die ihm im Gegenzug mit ärztlicher Versorgung, Medizin, militärischer Schulung und eigenen Truppen unterstützt.
  • Als die Sicarii die Provinz Cor Decat erobern, schließt Charles einen Vertrag mit dem Imperium. Seit dem regiert er nahezu autonom auf seinem Land, solange er sich an die sicariianischen Gesetze hält und das Imperium versorgt, und genießt im Gegenzug dessen Schutz vor Feinden wie den Neces oder Ragnars.
  • Während den Geschehnissen von Revelations leiht Charles Zhang Jiao einen seiner Pick-ups für eine Flasche alten Brandy und wird dafür von der Legion bestraft, als diese Jiaos Luxusgeländewagen in seiner Scheune vorfindet. Der Sklave Sam opfert sich dabei für Charles.

Garrett, Dr.

Jenny

  • Jenny ist Medizinstudentin in Alexandria und gehört zum Haus Argon. In Nemesis wird sie von Jade beauftragt, Cassidy die Stadt zu zeigen und das sicariianische Schulsystem zu erklären.
  • Jenny arbeitet für die Nocturnals, den sicariianischen Geheimdienst. Laut Jade bekleidet sie jedoch keinen hohen Rang und gilt nicht als Agentin.

Larry

  • Larry ist Lehrer in der Schulstadt Alexandria und Magister von Haus Argon. Er trinkt am liebsten Kaffee mit einer großzügigen Menge Zucker und liebt fleischhaltiges Essen. Dementsprechend ist er sehr übergewichtig. Trotzdem wird er von Alison und Jenny als liebenswürdig und äußerst guter Hausvorstand bezeichnet.

McDonnell, Catherine

  • Catherine McDonnell ist eine Reporterin des Sicariianischen Imperiums. Im Laufe von Nemesis interviewt sie Angel und Jade über den sicariianischen Feldzug von Cor Syrte. Dazu läd sie beide zu einem echten Eisbecher ein. Catherine spricht Angel als bis dahin Einzige als General an.

Nadim

  • Nadim trägt die Tarnung eines Gewürzhändlers der Stadt Arnac, ist aber in Wirklichkeit ein Informant von Zhang Jiao und der Ian-Hawk-Biosphäre. Beim Versuch seine Informationen an Jiao weiterzugeben, wird er während einer aufkommenden Volksunruhe in Arnac getötet. Angel verfolgt seinen Mörder, verliert ihn aber kurz darauf aufgrund einer sicariianischen Patrouille.

Reece, Thomas

  • Legionskommandeur in Arnac. Zu seinen Aufgaben gehört die Durchsetzung des Kriegsrechts und der Ausgangssperre, was von den Einwohnern mit Graffitis über seine (höchstwahrscheinlich erfundenen) sexuellen Vorlieben für Ziegen gewürdigt wird.

Sam

  • Ursprünglich leitet Sam eine Bande von Straßenräubern und war laut Zhang Jiaos Aussage recht erfolgreich, bis er seine Operationen an die Grenzschlucht zum Gebiet der Ian-Hawk-Biosphäre verlagert, um deren teure Medizin zu stehlen. Jiao und Danny beenden seine Laufbahn mit ihren Hubschraubern und übergeben ihn der sicariianischen Justiz.
  • Anstelle einer vierjährigen Gefängnisstrafe entscheidet sich Sam für zweieinhalb Jahre als Sklave. Charles kauft ihn als Arbeiter für seine Farm, wo er als technisch begabter Mechaniker Autos und Landwirtschaftsmaschinen wartet.
  • Während den Geschehnissen von Revelations opfert sich Sam für Charles bei einem Übergriff der Legion auf die Farm, als Strafe für Charles' Hilfe an Jiao.

Sheridan, Dr. Garrick