Söhne des Ragnarök

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Die Söhne des Ragnarök (kurz: Ragnars) sind eine Stammesgemeinschaft ähnlich den Galliern zu Caesars Zeiten, die von einflussreichen Clans geführt werden. Ihr Gebiet liegt nördlich des Sicariianischen Imperiums. In ihrem Normalzustand bekriegen sie sich nahezu permanent gegenseitig und sind daher jederzeit bereit, zu den Waffen zu greifen. Im Falle eines Angriffs von außen, bei dem ihre Lebensart oder ihr Land bedroht wird, schließen sich die Stämme jedoch rasch zusammen, um gegen den gemeinsamen Feind vorzugehen. Das Imperium musste das schmerzhaft am eigenen Leib erfahren. Bis zum Jahr 2071 gibt es zwei Kriege zwischen Ragnars und Imperium. Der Dritte beginnt am Ende von Daemon.

Ihr Ursprung liegt in den Motorradclubs der Vorzeit, die mit dem Wegfall staatlicher Autoritäten plötzlich aus der Parallelgesellschaft heraustreten und ihr Leben nach eigenen Gesetzen führen können. Die Anlehnung an die Nordische Mythologie wird von vielen, aber nicht allen Clans (ehemals MCs) unterstützt.

Ihren Wurzeln entsprechend werden die Söhne des Ragnarök oft mit schweren Motorrädern in Verbindung gebracht. Die häufig über Jahre oder gar Jahrzehnte aufwändig erhaltenen Unikate gelten bei den Sicarii als beliebte Kriegsbeute, besonders wenn sie bekannten Ragnars gehören.

Bekannte Söhne des Ragnarök

Aurvandil

Tyr Aurvandil wird zum ersten Mal in Daemon von gefangengenommenen Vultures erwähnt. Angeblich ist er die Verbindung der Söhne des Ragnarök zum Vulture-Anführer Eric und hat ihn zum überhasteten Angriff auf Serrano Point gedrängt.

Der Name entstammt der nordischen Mythologie.

In Ascension verteidigt er die Vulturefestung gegen Angel Infiltrationsteam und die Rebellion der Vultures. Er bricht Angel dabei den Arm mit einem Vorschlaghammer, muss dann aber in den Vultures fliehen. Dort entdecken ihn Cassidy und Harmon im Gespräch mit jemandem namens Chaya per Laptop. Bevor Cassidy fragen kann, erschießt Harmon Aurvandil.

Harmon

Harmon ist als Teil von Raynor's Kommandoeinheit zur Zeit von Ascension in Cor Syrte unterwegs und ist Mitglied des DWP. Als Cassidy das Stahlwerk angreift, kommen die Ragnars den Vultures zu Hilfe und nehmen ihr gesamtes Team gefangen. Dabei wird Cassidy von Harmon mit einem Baseballschläger bewusstlos geschlagen.

Später erweist er sich als überraschend hilfsbereit, bringt den Gefangenen Wasser und gibt Jiao ihr Erste-Hilfe-Päckchen aus dem gepanzerten Geländewagen. Kurz darauf erfolgt ein Aufstand der Vultures gegen die Ragnars, bei dem Harmon selbst in Gefangenschaft gerät.

Während des Gefechts mit den Razors wird Harmon von Cassidy befreit. Er soll Kim bei ihrer Flucht aus dem Stahlwerk helfen, wird aber von ihr zurück zu Cassidys Rettung geschickt.

Am nächsten Tag berichtet Harmon von den ersten beiden Kriegen der Söhne des Ragnarök gegen das Imperium. Als die Frage aufkommt, ob er ein Kriegsgefangener der Ranger ist, lässt Cassidy ihn frei.

Bei der Schlacht um die Vulturefestung kommt Harmon abermals Cassidy zu Hilfe und verteidigt Angel gegen Aurvandil. Ein paar Minuten später erschießt er Aurvandil im Höhenbunker. Anschließend flieht er zusammen mit den Rangern im Black Hawk der Biosphäre vor dem herannahenden Marschflugkörper.

Im Kloster, eine Woche später, ist Harmon nicht mehr zu sehen. Gerüchteweise hat er sich allein zurück nach Ragnarök durchgeschlagen, um den Gründen für den dritten Krieg gegen die Sicarii nachzugehen.

Ivar

Tyr Ivar tritt zum ersten Mal am Ende von Nemesis in Jacksonville in Erscheinung. Dort versucht er, mit Hilfe einer LRAD-Schallwaffe an den Neces vorbeizukommen und chemische Kampfstoffe aus den unterirdischen Tunneln zu erbeuten. Das Lager wird von einer Kampfdrohne der Ian-Hawk-Biosphäre zerstört.

In Ascension duelliert sich Eric während einer Rebellion der Vultures gegen die Ragnars mit Ivar. Beide werden durch den Einschlag eines Marschflugkörpers in der Vulturefestung getötet.

Nadra

Nadra ist kein "Sohn" von Ragnarök, sondern eine Tochter. Als Feldherrin des Clans der Valkyries (Walküren) beendet sie zusammen mit Scarlet den zweiten Krieg gegen das Imperium. Anschließend verlässt sie Ragnarök und wird ein Jahr später selbst zur Bacchae berufen.

Raynor

Anführer der Kommandoeinheit der Demonized Warrior Priests in Cor Syrte. Raynor tritt nur kurz in Ascension in Erscheinung, als er versucht, einen Deal für die Freilassung von Jiao zu verhandeln. Er verlangt von den Hawkern freien Zutritt zur Waffenkammer für Harmon und sich selbst. Dafür erklärt er sich bereit, Jiao, Teri und die Ranger zu befreien.

Nur Minuten später wird Raynor jedoch bei einem Aufstand der Vultures zusammen mit seinen Männern ermordet. Einzig Harmon bleibt verschont und geht in Gefangenschaft.

Rune

Rune tritt zum ersten Mal am Ende von Nemesis in Jacksonville in Erscheinung, als er Cassidy in ihrer Zelle zu vergewaltigen versucht. Sein Schicksal ist ungewiss, nachdem Amy das Chemiewaffenlager mit einer Kampfdrohne zerstört.

Clans

Direkte Söhne des Ragnarök, also keine Zivilisten, sind in Clans oder Motorradclubs organisiert.

Andvari

Einer der großen Drei MCs von Ragnarök. Der Name entstammt der nordischen Mythologie.

Bislang sind die Andvari nur in Berichten in Erscheinung getreten. Der dritte Ragnarkrieg wird vorrangig von den Forseti und Noatun geführt.

Demonized Warrior Priests

Einer der kleineren Clans von Ragnarök, die sich selbst bevorzugt als Motorradclub bezeichnen. Im Bürgerkrieg um die Restrukturierung der Söhne des Ragnarök steht der DWP auf Seiten der großen Drei und erhält dadurch eigenes Land, das zuvor dem Clan Forseti zustand. Dadurch entsteht eine Rivalität zwischen beiden Clans.

Im fünften Buch "Ascension" nimmt der DWP mit einer kleinen Spezialeinheit unter Raynor am Krieg um Cor Syrte teil. Sie überwältigen Cassidys Team im Stahlwerk und sorgen so indirekt für Kims bleibende Beinverletzung. Wenig später stellen sie sich gegen die Vultures, werden aber zurückgeschlagen. Raynor wird von Luther erschossen. Dem folgenden Luftangriff der Black Razor Company entkommt nur Harmon.

Forseti

Einer der großen Drei MCs von Ragnarök. Der Name entstammt der nordischen Mythologie.

Die Forseti treten zum ersten Mal in "Ascension" in Erscheinung. Angeführt von Tyr Aurvandil übernehmen sie die Vulturefestung und reißen die Kontrolle des Krieges um Cor Syrte an sich.

Am Ende von "Ascension" duelliert sich Angel mit Aurvandil, der ihr dabei mit einem Vorschlaghammer den Arm bricht. Anschließend wird Aurvandil von Cassidy und Harmon zur Flucht in den Höhenbunker gezwungen. Dort führt er ein kurzes Gespräch per Videotelefon mit einer Frau, die er Chaya nennt, ehe er von Harmon erschossen wird.

Noatun

Einer der großen Drei MCs von Ragnarök. Der Name entstammt der nordischen Mythologie.

Die Noatun treten zuerst im dritten Buch "Nemesis" auf. Angeführt von Tyr Ivar erbeuten sie eine sicariianische LRAD-Schallwaffe und versuchen damit das Chemiewaffendepot von Jacksonville zu plündern.

Im fünften Buch "Ascension" wird Eric von Ivar tödlich vergiftet und kaltgestellt. Nach einer temporären Kur von Angel, stellt Eric den Ragnar im Zweikampf und klärt ihn darüber auf, dass seine Sklavin Megan in Wirklichkeit eine Bacchaeschülerin ist. Wenig später werden vermutlich beide von einem Marschflugkörper getötet, der in der Vulturefestung detoniert.

Valkyries

Die Valkyries (eng: Walküren) sind der einzige MC von Ragnarök, der Frauen als Mitglieder akzepiert; und zwar ausschließlich Frauen. Während der Kriege gegen das Sicariianische Imperium erwerben sie sich großen Respekt durch ihre Kommunikations- und Sanitätsdienste.

Die Valkyrie Nadra beendet den zweiten Krieg, in dem sie die großen Drei mit dem Rückzug ihres Clans droht. Dafür wird sie im Nachhinein zur Bacchae berufen.

Hierarchie

In der mutmaßlich flachen Hierarchie der Söhne des Ragnaröks ist bisher nur ein einziger Rang bekannt, der des Tyr. Benannt nach dem altnordischen Gott des Kampfes und Sieges ist er vergleichbar mit einem General oder Colonel, einem hohen Führer der vereinten Stammeskräfte von Ragnarök.

Kriege gegen das Sicariianische Imperium

Der 1. Krieg

Der erste Krieg zwischen Sicarii und Söhnen des Ragnarök wird vom Imperium begonnen. Die Ragnars gelten als zersplittert und leicht mit Hilfe der vergleichsweise gut organisierten Legion zu besiegen. Diese Annahme erweist sich als folgenschwerer Irrtum und markiert einen Wendepunkt in der imperialen Kriegsphilosophie, da es die erste echte Niederlage seit dem Zusammenschluss von Sophia und Imperator ist.

Laut Berichten in Nemesis hat General Torus den Krieg beendet. Auszüge aus Ascension:

Harmons eigener Motorradclub namens DWP – Demonized Warrior Priests – war einer der kleineren Clans von Ragnarök und gehörte nicht zum Kern der drei Gründungsmitglieder; der Andvari, der Forseti und der Noatun. Der DWP hatte sich zwölf Jahre lang allein durchgeschlagen, ehe sie von den Ragnars hörten und sich ihnen ein Jahr später anschlossen. Bis dahin durchlebten sie eine Ära der Anarchie und Gewalt, die sie bis an die Grenzen der Barbarei von Gangs führte. Harmon gab unfreiwillig zu, dass sie ohne die Söhne des Ragnarök wie die Vultures oder noch verachtenswerter geendet wären.

In Ragnarök lebten nicht nur Ragnars, sondern etwa zehnmal so viele Zivilisten, wie Harmon sie nannte. Sie bewirtschafteten das Land, bestellten die Felder und züchteten Vieh. Sie arbeiteten, während der Clan dem das Land gehörte, sie beschützte und dafür Gegenleistungen verlangte. Es war das alte Spiel der Schutzgelderpressung mit neuen Regeln. Ohne Polizei und Staatsgewalt stand Exzessen praktisch nichts entgegen. Schon bald glich das Leben in Ragnarök purer Sklaverei, bis sich die drei großen Clans zur Zentralregierung erklärten und Gesetze erließen, die denen der alten Welt ironischerweise ziemlich ähnelten. Das wiederum sorgte für bürgerkriegsähnliche Zustände, da einige MCs durchaus Gefallen an der totalen Anarchie fanden und durch sie ganz Ragnarök unterzugehen drohte, wäre das Sicariianische Imperium nicht zu ihrer Rettung gekommen.

Die Sicarii deuteten die internen Machtkämpfe als Schwäche und starteten einen Eroberungsfeldzug. Ein gemeinsamer Feind von außen einte die Clans und Motorradclubs jedoch, wie es früher nur die Verschwiegenheit gegenüber der Staatsmacht vollbracht hatte. Die alte Ordnung schien zurückzukehren. Anstatt eine zersplitterte Bande von Bikern mit ihrer wohlorganisierten Legion zu zerschlagen, musste sich das Imperium an Dutzenden von Fronten gegen loyale und hartgesottene Krieger zur Wehr setzen.

Die Söhne des Ragnarök wären in jenen Tagen nicht in der Lage gewesen, das Imperium als Ganzes zu besiegen. Die drei großen Clans wussten das und suchten nach einer Lösung, die ihnen genügend Zeit verschaffte, um das Problem ihrer internen Streitigkeiten zu lösen. Dabei bot ihnen ausgerechnet der sicariianische Oberkommandeur seine Kooperation an. General Torus wollte den katastrophalen Kriegsablauf ebenfalls beenden, aber dem Imperium die Scham der Kapitulation vor einem minderwertig geglaubten Feind ersparen.

Er legte den drei großen Clans einen hinterhältigen Plan vor. Die Andvari, Forseti und Noatun sollten ihre militärische Unterstützung von den Territorien jener MCs zurückziehen, die vor dem sicariianischen Eintreffen rebelliert hatten, so dass die Legion sie auslöschen konnte. Im Gegenzug für die dabei eroberte Kriegsbeute, die für das imperiale Volk als Siegestrophäe gelten würde, schwor Torus, den Feldzug zu beenden und seine Truppen vollständig aus Ragnarök abzuziehen. Die drei großen Clans erklärten die Niederlage der Rebellen anschließend als deren eigene Schwäche, während ihre geeinte Macht die Legion ins Imperium zurückgetrieben hätte.

Die Wahrheit war bis zum heutigen Tag nur wenigen Ragnars bekannt. Harmons DWP hatte zu jener Zeit auf dem Territorium eines Rebellenclans gelebt, sich aber auf die Seite der großen Drei geschlagen. Als Anerkennung erhielten sie deren Land, nachdem sich der Rauch gelegt hatte. Entsprechend gering war ihr Verlangen nach Aufklärung und Vergeltung, zumal der DWP bislang hinter den Entscheidungen der Drei gestanden hatte – bis sie auf die Vultures trafen.

Der 2. Krieg

Der zweite Krieg zwischen Sicarii und Söhnen des Ragnarök wird von den Ragnars selbst als Rachefeldzeug begonnen. Ihrer Lebensphilosophie entsprechend wollen sie Vergeltung für ihr Kriegsleid nehmen und den Sicarii Respekt lehren. Eine Eroberung oder gar Unterwerfung der Sicarii ist nie Teil des Plans.

Laut Berichten in Nemesis wurde der 2. Ragnarkrieg von der Bacchae Nadra beendet. Auszüge aus Ascension:

General Torus hielt sein Wort an die großen Drei. Nachdem er die Ländereien der Rebellen nahezu ohne Verluste bis auf die Grundmauern geplündert hatte, zog er seine Truppen aus dem feindlichen Territorium ab. Seine Soldaten waren auf klapprigen Trucks oder gar zu Fuß gekommen und fuhren auf chromglänzenden Choppern zurück in die Heimat. Seit diesen Tagen galten die Bikes der Ragnars als prestigeträchtige Kriegsbeute, besonders wenn sie bekannten Kriegern gehört hatten. Die Tyrs der Andvari, Forseti und Noatun schürten direkt nach Ende der Kampfhandlungen den Hass gegenüber den feigen Sicarii, die Hals über Kopf vor ihnen davongelaufen waren. Sie übertrieben es aber nicht und sorgten so für eine Phase des Wiederaufbaus. Loyale MCs wie der DWP erhielten die Gebiete ehemaliger Rebellen und erwiesen sich als hochmotiviert, um ihre alte Stärke zurückzuerlangen und Rache am Imperium zu nehmen.

Drei Jahre überdauerte der brüchige Frieden. Drei Jahre, in denen die großen Drei ihre Reformen umsetzten und ein Minimum an Recht und Ordnung nach Ragnarök zurückbrachten. Sie stellten sicher, dass sich am Feindbild der Sicarii nichts änderte und ihre Krieger das Ziel der Rache nicht aus den Augen verloren. Alles, was sie taten, geschah zu diesem einen Zweck. Das allerdings sollte sich als folgenschwerer Fehler herausstellen.

Als die Tyrs nach drei Jahren zum Rachefeldzug und der Zerstörung des Imperiums aufriefen, waren sie selbst überrascht vom rasenden Zuspruch ihrer Krieger. Binnen weniger Tage entfesselten sie einen Feuersturm, den sie weder stoppen noch wirksam lenken konnten. Ragnarök fiel über die Sicarii her wie eine Insektenplage. Sie raubten, mordeten und vergewaltigten ohne Gnade oder Furcht. Für sie galten die Sicarii als schwach und weibisch, seit sie von den großen Drei in die Flucht geschlagen worden waren.

Doch das Imperium hatte die vergangenen Jahre nicht geschlafen. Im Gegenteil. General Torus hatte die Legion um ein Vielfaches verstärkt und gegen die Taktiken der Ragnars trainiert. Die Armee verfügte nun über ein beeindruckendes Arsenal an leichtgepanzerten Fahrzeugen, die kurzen Prozess aus den Bikern machten und ihnen die Überlegenheit auf der Straße nahmen. Anstatt sich offene Gefechte mit den wilden Horden zu liefern, nutzte die Legion den Übermut ihrer Gegner und lockte die Ragnars bei Verteidigungsschlachten in Fallgruben, benzingetränkte Flammenfelder oder Hinterhalte. Die unbändige Aggression, vor denen sich die sicariianischen Legionäre im ersten Krieg so gefürchtet hatten, war zur größten Schwäche der Ragnars geworden.

Es dauerte Wochen, ehe die Tyrs von Ragnarök die Oberhand zurückgewannen und die Legion zum Rückzug trieben. Doch es waren nicht die Ragnars, vor denen die Sicarii flohen. Eine neue Bedrohung breitete sich auf den Schlachtfeldern aus. Eine Krankheit, ein Parasit, der die Krieger aus dem Norden in tollwütige Bestien verwandelte. Neces nannten sie die Sicarii. Halbmenschen, Monster, zombieähnliche Gestalten, gerade noch dazu fähig ein Schlagwerkzeug zu halten.

Schnell wurde klar, dass die Hälfte der Ragnars immun dagegen war, aber das bedeutete auch, dass die andere Hälfte den Neces zum Opfer fiel. Als die Söhne des Ragnarök endlich vor den Toren der ersten großen Stadt namens Persephone standen, waren ihre Träume vom Untergang des Imperiums bereits zerplatzt. Einzig ihr Durst nach Blut und Rache hatte sie bis dorthin getragen. Kriegsmüdigkeit machte sich breit, doch die großen Drei wollten davon nichts hören. Sie wussten, dass sie ihre eigene Position mit einem Waffenstillstand auf Dauer schädigen würden, nachdem sie jahrelang die Vernichtung der Sicarii gepredigt hatten. Die Kämpfer der Söhne des Ragnarök befanden sich im Stillstand. Unfähig einen Schritt nach vorn oder zurück zu gehen. Die imperiale Legion dagegen kam in den Genuss kurzer Versorgungslinien und steigender Truppenmoral, da sie dank Schutzimpfungen immun gegenüber den Neces waren. Außerdem schienen sich die Monster von ihnen fernzuhalten und bevorzugt Jagd auf die Ragnars zu machen.

Angesichts der verheerenden Lage befahlen die großen Drei eine Strategie der verbrannten Erde. Die Ragnars sollten sich geordnet zurückziehen und dabei nichts als Asche zurücklassen. Halb Persephone wurde in den ersten Tagen verwüstet. Als die imperiale Legion davon erfuhr, rief General Torus eine Großoffensive aus, um die Zerstörung zu stoppen und Rache zu nehmen. Beide Seiten standen kurz davor, sich gegenseitig auszulöschen.

Zu diesem Zeitpunkt trat Nadra vom Clan der Valkyries in Erscheinung. Die Valkyries waren als einziger Frauenclan nur selten an Kampfhandlungen beteiligt. Stattdessen hatten sie die Männer im Gefecht versorgt und den Kontakt untereinander aufrechterhalten. Dadurch besaßen sie weitreichende Kenntnisse über den Kriegsverlauf und verstanden, auf welche Katastrophe der Konflikt hinauslief. Nadra wurde von ihren Clanschwestern dazu auserwählt, Verbindung mit dem Imperium aufzunehmen, um das Inferno zu verhindern. Es dauerte keine vierundzwanzig Stunden, bis sie auf die Bacchae Scarlet traf, die ihrerseits nach einer Lösung suchte. Es stellte sich heraus, dass die Ragnars nicht die Einzigen waren, die keinen Fußbreit weichen wollten. General Torus hatte wortwörtlich den Befehl erteilt, die Söhne des Ragnarök bis in die Hölle zu verfolgen und niemanden auf dem Weg am Leben zu lassen.

Scarlet stoppte den imperialen Vormarsch allein mit ihrem Wort. Torus versuchte sich natürlich darüber hinwegzusetzen, aber am Ende überwog die Macht der Bacchae, die wochenlang die eigenen Truppen vor den Neces geschützt und gleichzeitig die Ragnars in ihre Nester getrieben hatten. Scarlets eigenmächtiger Waffenstillstand war ohne die Unterstützung des Imperators auf zwei Wochen begrenzt. In dieser Zeitspanne musste Nadra handeln.

Der Clan der Valkyries besaß nicht mal ansatzweise den Einfluss der Bacchae, hatte sich aber im Laufe des Krieges den Respekt der Männer erarbeitet. Ihr Aufruf, das Morden zu beenden, fand bei den kriegsmüden Ragnars nach wochenlangen Zermürbungskämpfen Gehör, die desillusioniert heimkehren wollten. Die großen Drei wehrten sich dagegen wie Torus gegen die Bacchae, doch als die Valkyries im Gegenzug damit drohten, sämtliche Versorgungslinien zu kappen, blieb ihnen keine Wahl, als den Waffenstillstand zu akzeptieren.

Als Scarlets Befehl zum Einstellen der Kampfhandlungen nach zwei Wochen aufgehoben wurde, waren alle Ragnars aus dem imperialen Territorium verschwunden. Niemand sah mehr einen Sinn darin, den Krieg fortzuführen und eine Invasion von Ragnarök zu starten, aber sowohl Torus als auch die großen Drei missbilligten die Einmischung von Frauen, die ihrer Ansicht nach nichts auf dem Schlachtfeld zu suchen gehabt hatten. Nadra entschied sich, Ragnarök zu verlassen und übernahm die volle Verantwortung für das Handeln ihres Clans. Ein Jahr später wurde sie von den Bacchae für ihre Verdienste geehrt und selbst zur Bacchae berufen. Seitdem tat sie sich schwer in ihrer Rolle und schien nirgendwo zu Hause zu sein.

Der 3. Krieg

Seit Nemesis und versteckt bereits Revelations mehren sich die Anzeichen eines neuen Krieges auf beiden Seiten. Das Imperium startet in Exodus einen Feldzug zur Materialbeschaffung in Cor Syrte, den südlichen Wastelands, wo die Ranger und Vultures einen jahrzehntelangen Stellungskrieg führen. Die Bacchae Jade erzwingt Angels Hilfe im erwarteten Krieg gegen die Ragnars.

Die Söhne des Ragnarök wiederum infiltrieren zunehmend sicariianische Territorien und erbeuten am Ende von Nemesis eine LRAD-Schallwaffe aus dem Arsenal der Legion. Damit versuchen sie, chemische Kampfstoffe aus einem Geheimlager in Jacksonville zu stehlen. Außerdem arbeiten die Ragnars auf eine Allianz mit den Vultures hin, wodurch sie die Sicarii zu einem Zwei-Fronten-Krieg zwingen könnten.

In Ascension findet diese Allianz ihren Höhepunkt. Söhne des Ragnarök unter der Führung von Tyr Aurvandil kämpfen gemeinsam mit den Vultures gegen die vereinten Truppen des Imperiums, der Hawker und der Ranger. Eric reißt die Kontrolle über einen Teil der Vultures an sich und stellt sich in der finalen Schlacht gegen die Ragnars. Er führt einen aussichtslosen Befreiungsschlag gegen die Ragnars, die sich in den Augen vieler Vultures von Alliierten zu Unterdrückern entwickelt haben. Beide Seiten werden durch die Detonation eines Marschflugkörpers in der Vulturefestung vernichtet.